Am Heimatmuseum Kamps Pitter gibt es jetzt ein Plumpsklo.

Plumpsklo an Kamps Pitter : Plumpsklo und Donnerbalken

„Stoffelhüsken am Rainer Lückweg“ - so bezeichnen die Mitglieder des Heimatvereins Kamps Pitter ihre neueste Attratkion: ein Plumpsklo!

Ich kann mich noch gut erinnern - an das „Plumpsklo“ bei meiner Oma hinter’m Haus. Junge Generationen können sich das gar nicht mehr vorstellen, auf so einem „Donnerbalken“ zu sitzen. Zu meiner Kindheit, wenn ich meine Oma besucht habe, dann war das aber so. Wenn ich „Not“ hatte, dann ging es eben aufs Plumpsklo im Hinterhof - direkt neben dem Kuhstall. Da war das Kämmerlein, dunkel mit schwerer Holztür, ein großes Brett mit einem Loch drin. Drauf gesetzt und los ging’s. Im Winter war es kalt, und gestunken hat es eh immer.

Kann man sich heute kaum noch vorstellen. Das weiß auch Christoph Mack vom Heimatverein Kamps Pitter, heute 85 Jahre und Ehrenmitglied im Verein. Er hatte viele Jahre Besucher durch das Heimatmuseum geführt  und auch Kindergruppen oft vom Plumpsklo erzählt. „Ich hatte nur Bilder und Zeichnungen dabei - für die Kinder unvorstellbar“, erzählt er. Das wird mit dem neuen Plumpsklo „Stoffelhüsken“ jetzt ganz anders.

Mack, der sich immer um den Heimtverein bemüht hat, hatte sich so ein Plumpsklo als „Vorzeigeobjekt“ gewünscht. Sein Wunsch wurde ihm jetzt gewährt und durch Heinz Hagemann, Günter Cranen realisiert, von Theo Nießen geplant. Das Häuschen, was mit neuem Holz gebaut wurde, hat aber auch etwas Geschichte in sich. „Der sogenannte Donnerbalken ist noch von einem echten Plumpsklo hier aus dem Museum“, freut sich Mack. Und „atmosphärisch“ geht es auch zu - im neuen, alten Plumpsklo. So ist das Häuschen nicht nur auf alt getrimmt, die Tür mit einem typisch ausgesägten Herzchen versehen, es hängt eine Petroleum-Lampe im Klo, Zeitungspapier liegt daneben, ein Auffang-Eimer ist unter den Donnerbalken gestellt worden und sogar ein echt aussehendes „Plastik-Häufen“ - Sie wissen schon - ist zu sehen. „Es soll bei Führungen eben aussehen wie damals“, scherzt Mack. Fakt ist aber: „Benutzen kann man das Häuschen natürlich nicht“, erklärt der Heimatfreund weiter.

Übrigens: Die Zeitung, die man im Plumpsklo vorfindet, diente seinerzeit nicht zur Unterhaltung. „Es war das Klopapier der armen Leute“, weiß Mack zu berichten. Noch bis in die 70er-Jahre hinein waren solche Plumpsklos im ganzen Land zu finden. Und wenn es hieß „Stich mir mal die Zeitung durchs Herz“, dann war dies nämlich als wirklicher Notruf zu verstehen. Da saß eben jemand auf dem Donnerbalken und konnte sich den Hintern nicht abwischen. Herhalten musste daher das gute, alte Zeitungspapier.