„Die Vögel“: Dohlenplage in Schrievers
Schrievers (um) Im Garten von Hans-Peter und Marita Perini sieht es aus, als wenn eine Wildschweinrotte nach Trüffeln gegraben hätte. Der Boden ist aufgewühlt, die Reste der Grasnarbe liegen lose und verrottet auf der ehemaligen Wiese. "Die graben nach Maden, die sind für die eine richtige Delikatesse", sagt Marita Perini. Gemeint sind die Dohlen, die seit letztem Sommer in Schwärmen über die Gärten herfallen - immer wenn der Rasen schön trocken ist. Ihre Beute sind die Dickmaulrüssler, hat Nachbar Günter Löll gegoogelt, komische dicke Maden, die sich an den Fingern festsaugen, wenn man sie aufhebt."Das ist halt Natur", sagt Hans-Peter Perini und zuckt die Schultern, die Dohlenplage treibt ihn trotzdem in die Verzweiflung. Nicht nur, dass der Garten verwüstet ist, auch die Singvögel trauen sich längst nicht mehr hier her. Nistkästen für Meise und Dompfaff sind lange verwaist. Auch Amseln und Rotkehlchen lassen sich nicht mehr blicken.Eigentlich hat hier niemand was gegen Dohlen: Sie sind schlau und noch 2012 Vogel des Jahres gewesen. Seine vielfältigen Versuche, sie zu vertreiben, hätten sie binnen kurzer Zeit jedes Mal durchschaut, sagt Günter Löll - und ihn ratlos zurück gelassen.
Von Ulrike Mooz