Auf den Honig kommt es nicht so sehr an

Auf den Honig kommt es nicht so sehr an

Ökologisch wesensgemäße Bienenhaltung? Extra-Tipp hat sich beim BUND angesehen, was das ist.

Es summt und wimmelt vor dem Eingang des Bienenstocks im Garten des BUND. Ein ständiges Kommen und Gehen. Bienen? Sind da, um für uns Nektar zu sammeln, und unseren Honignachschub zu sichern, ist wohl die gängige Meinung. Dabei sind die fleißigen Bienchen für etwas anderes noch viel wichtiger: Sie bestäuben unsere Pflanzen und sichern damit unseren Obst- und Gemüsenachschub. Schloss Dyck zum Beispiel, stellt deshalb regelmäßig zur Apfelblüte Bienenstöcke auf den Plantagen aus.

Unter den Hobbyimkern gibt es einen Trend, der daher nicht nur auf Honigproduktion, sondern auf die Förderung der Bienen an sich aus ist: das ökologisch wesensgemäße Imkern. „Wir nehmen so wenig Eingriff, wie möglich in das Bienenleben“, sagt Dr. Markus Profijt, Mitglied beim BUND und Hobbyimker.

Profijt isst gerne mal ein Honigbrot, aber das ist nicht der Grund, warum in seinem Garten Bienenkörbe stehen. „Ich beobachte gerne, was die machen, und finde, dass Bienen gefördert werden sollten“, sagt er.

In dem Bienenstock des BUND ist für Schulungen eigens ein Seitenfenster eingebaut, durch das man das Gewimmel im Inneren sehen kann.

Wesensgemäßes Imkern hat nichts mit vorgestanzten Wachsplatten und hoher Produktion zu tun, mehr damit, die Bienen einfach Bienen sein zu lassen. Wenn sich der Bienenstock nach ein paar Jahren teilt und die Hälfte des Stocks mit der alten Königin ausschwärmt, muss der Imker natürlich aufpassen, dass die Bienen nicht stiften gehen. Und auch da muss der Mensch eingreifen: bei der Bekämpfung der Varroamilbe, die durch Bienen aus dem Ausland eingeschleppt wurde. Ansonsten kommen die Bienen aber gut alleine klar, weiß Markus Profijt. In Volkshochschulkursen erzählt er Bienenfreunden von Pollenhöschen, Honigdieben, vom Schwarmtrieb und der Traube, die die Königin wärmt.

(Report Anzeigenblatt)