: Begleiter auf Trauerwegen

Trauerwege sind vielfältig und jeder Mensch trauert auf seine eigene Art. Im Trauernetz Kreis Viersen haben sich verschiedene Organisationen zusammen geschlossen. Jetzt gibt es die erste Broschüre zum Thema mit einem kostenlosen Angebot für trauernde Menschen.

„Wir möchten trauernden Menschen zur Seite stehen und stellen unterschiedliche Angebote vor“, sagt Conny Wolff, Sprecherin des Trauernetzes. Wir – das sind Menschen, die aufgrund ihres Berufsfeldes mit Trauer und Sterben zu tun haben und die für das Trauernetz Kreis Viersen unentgeltlich Unterstützung anbieten. Einen Überblick über diese Unterstützungsangebote im Kreis Viersen finden Betroffene ab sofort in einer neuen kostenfreien Broschüre.

„Wir haben unsere Kräfte gemeinsam vernetzt, wir wissen, was der andere macht und können uns so auch gegenseitig stärken mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen“, erklärt Wolff den Vorteil des Trauernetzes, dessen Angebote von der Einzelbegleitung über Trauerfrühstück und -café und Trauerwandern, bis hin zu Gottesdiensten, aber auch zu Gesprächskreisen reichen. „Der eine präferiert Einzelberatung, der andere Gruppengespräche, jeder ist da verschieden“, hat auch Martin Alfing (Pastoralreferent der katholischen Kirchengemeinde St. Remigius) seine Erfahrungen als Seelsorger gemacht.

Bei den niederschwelligen Hilfsangeboten wie offene Gesprächskreise kann zwar Gemeinschaft erlebt, müssen aber keine intensiven Gespräche geführt werden. Oftmals sei die Hemmschwelle geringer in eine solche Gruppe zu gegen, weiß Susanne Kiepke-Ziemes. Seit mehreren Jahren leitet sie das Trauercafé des Caritasverbandes. „Die trauernden Menschen, die kommen, sind zwischen 40 und 60 Jahre.“ In der Altersspanne von 16 bis 28 Jahren sei es schwieriger, da greife so richtig kein Angebot.

Auf jeden Fall sei der Bedarf nach Trauerbegleitung da und groß, stimmt auch Gerda Kretschmann von der Hospizinitiative zu. „Dabei fängt die Trauer manchmal schon vor dem Tod an.“

Auch Angebote für trauernde Kinder und Jugendliche finden sich in der neuen Broschüre und werden auch gut angenommen. Kretschmann: „Da wird erlebt, ich bin nicht allein mit meiner Trauer, anderen geht es ähnlich – eine stärkende Situation.“

Folgende Begleiter und Einrichtungen beteiligen sich am Trauernetz mit Hilfsangeboten und somit an der Broschüre: Conny Wolff (HomeCare Linker Niederrhein, Sprecherin des Trauernetzes), Susanne Kiepke-Ziemes und Michael Dörmbach (Caritasverband für die Region Kempen-Viersen), Gerda Kretschmann und Britta Jartwig (Hospizinitiative Kreis Viersen), Nicole Füngerlings (Trauerbegleiterin, Malteser Hilfsdienst), Waltraud Aengenvoort (Trauerbegleiterin, Bodelschwingh Hospiz), aus den Kirchengemeinden Martin Alfing, Hans-Jürgen Paulus (Pastoralreferenten und Seelsorger), Ursula Hüsgens (Pastoralreferentin), Ina Terkatz (Trauerbegleiterin), Sabine Grotenburg (Gemeindereferentin) und Christel Breitkreuz (Gemeindepädagogin) sowie das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Viersen.