1. Borussia

Borussia-Sieg nach Kramer-Schock

Borussia-Sieg nach Kramer-Schock

Was ein Fußballfest im Borussia-Park: Der VfL bringt Jupp Heynckes die erste Niederlage nach seiner Amtsübernahme als Bayern-Trainer bei und gewinnt am Ende verdient mit 2:1 gegen den Rekordmeister.

Jupp Heynckes hatte genug gesehen - zumindest von Juan Bernat. 44 Minuten waren gespielt im Borussia-Park, wenige Sekunden zuvor hatte Matthias Ginter das 2:0 gemacht- wohlgemerkt für den VfL gegen den FC Bayern München. Die Mannschaft, die nach der Amtsübernahme von Heynckes neun Sieg aus neun Spielen geholt hatte. Borussia hatte den Bayern den Schneid abgekauft, intelligent verteidigt und geduldig auf die Chance gewartet. Dabei hatte die Partie mit einer Schrecksekunde begonnen. Janik Vestergaard hatte im Zweikampf Christoph Kramer abgeräumt, der Mittelfeldspieler musste vom Platz und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Dieter Hecking war schon nach elf Minuten zum ersten Wechsel gezwungen, zog Ginter aus der Innenverteidigung auf die Sechs, Nico Elvedi rückte ins Zentrum und Tony Jantschke kam auf der rechten Außenverteidigerposition ins Spiel - genauso, wie er es schon beim Auswärtserfolg in Hoffenheim erfolgreich praktiziert hatte. Von den Umstellungen unbeeindruckt hatte Raffael nur zwei Minuten später die erste große Chance des Spiels, frei vor Sven Ulreich traf er den Ball allerdings nicht richtig. Die Münchener ihrerseits hatten zwar mehr Ballbesitz, wirklich gefährlich wurde es aber nur in zwei Situationen. Erst ging ein Tolisso-Kopfball knapp über das Tor von Yann Sommer, dann scheiterte Robert Lewandowski mit der Hacke am Innenpfosten. Im Moment, als die Münchener die Borussia immer weiter in die eigene Hälfte drückten, stachen die Fohlen zum ersten Mal zu. Thorgan Hazard wollte sich im Strafraum den Ball an Niklas Süle vorbeilegen, der schob den Oberarm raus und Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte auf den Punkt. Hazard ließ sich die Chance zur Führung nicht nehmen, auch wenn Ulreich die Ecke ahnte und die Hand an den Ball bekam. Als dann Ginter auf 2:0 stellte, war die Welt im Borussia-Park in Ordnung. Vergessen waren die zuletzt eher dürftigen Vorstellungen vor eigenem Publikum.

Bitter für Tony Jantschke: nach der Halbzeit bliebt er verletzt in der Kabine, Fabian Johnson war somit schon Außenverteidiger Nummer drei. Doch auch dieser Wechsel brachte keine Unruhe in die Hecking-Elf. Bayern versuchte zwar durch ihren Ballbesitzfußball die Borussia immer weiter in die Defensive zu drücken, doch der VfL verteidigte clever. Die meist aus dem Halbfeld in den Sechzehner geschlagenen Flanken fanden selten einen Abnehmer. Bezeichnend, dass der Anschlusstreffer nach einem Standard fiel: Nach einem Freistoß landete der Ball bei Arturo Vidal, der aus 20 Metern traf. Elend lange 20 Minuten begannen, immer wieder bange Blicke zur Stadionuhr. Doch Borussias Defensive hielt. Keine nennenswerte Chance konnte der Rekordmeister noch verbuchen, stattdessen vergab der kurz zuvor eingewechselte Josip Drmic die Chance zur endgültigen Entscheidung. Doch auch das spielte am Ende keine Rolle mehr.

(Report Anzeigenblatt)