1. Borussia

Debüttantenball mit Happy End

Debüttantenball mit Happy End

Durch ein Elfmetertor von Thorgan Hazard in der vierten Minute der Nachspielzeit sichert sich Borussia Mönchengladbach den dritten Heimsieg der Saison. Gegen bis dahin ungeschlagene Hannoveraner tut sich der VfL lange schwer.

Am Ende sind es die Neuzugänge, die die Partie entscheiden.

Dass Dieter Hecking nach der herben Pleite in Dortmund ein paar Veränderungen in seinem Team vornehmen würde, konnte man erwarten. Yann Sommers Rückkehr ins Tor war weniger verwunderlich, eher schon, dass Mickaël Cuisance erstmals in der Startelf stand. Der gerade einmal 18-jährige Franzose hatte schon in den letzten beiden Spielen erste Spielminuten bekommen und dabei so überzeugt, dass Hecking das Wagnis einging. Ein Wagnis, dass sich am Ende des Tages bezahlt machen sollte. Cuisance spielte mutig, hatte an der Seite von Christoph Kramer den offensiveren Part. Es klappte bei weitem nicht Alles beim hochveranlagten Linksfuß, doch ließ er sich auch von einigen Fehlpässen nicht entmutigen. Selbstbewusst nahm er sich selbst Standards an, und zeigte, dass er diese mit viel Zug spielen und für Gefahr sorgen kann. So auch in der 67. Minute. Aus dem Halbfeld zwirbelte er das Leder zentral vors Tor und Mattias Ginter drückte den Ball über die Linie. Es war das zweite Debüt an diesem Nachmittag - erstmals traf Ginther für seine neuen Verein und stellte sich jubelnd vor die Nordkurve. Die Borussia schien auf der Siegerstraße, zumindest für vier Minuten. Als Janik Vestergaard am Spielfeldrand behandelt werden musste, schlug Hannover eine Ecke in Richtung Fünfmeterraum, und in Abwesenheit Vestergaards nickte Martin Harnik zum Ausgleich ein. Es schien so, als sollte Hannovers Serie auch in Mönchengladbach Bestand haben. Saisonübergreifend seit 18 Spielen waren die 96er ungeschlagen, hatten somit auch keines ihrer sechs Saisonspiele nach dem Aufstieg verloren.

Doch einen Joker hatte Hecking noch im Köcher. Vincenzo Grifo stand nach seiner Knieverletzung erstmals im Kader und Hecking brachte den Italiener, der vor der Saison aus Freiburg gekommen war. Zwei Minuten der Nachspielzeit waren gespielt, als Grifo nach Doppelpass mit Ginter in den Strafraum eindrang, Salif Sané zu ungestüm herangerauscht kam und Schiedsrichter Christian Dingert auf den Punkt zeigte. Bis zur Ausführung aber dauerte es, erst musste Videoschiedsrichter Wolfgang Stark in Köln befragt werden, dann überzeugte sich Dingert selber am Seitenrand noch von der Richtigkeit seiner Entscheidung. Thorgan Hazard ließ sich davon aber nicht beirren und verwandelte sicher.

Borussias Debütantenball hatte ein Happy End. Doch konnte auch das nicht komplett darüber hinwegtäuschen, dass der VfL auch diesmal spielerisch vieles schuldig blieb.

(Report Anzeigenblatt)