1. Borussia

Gladbach will beim nächsten Spiel bei Hertha BSC punkten

Die Lage bei den Fohlen : Borussias Baustellen

Am Sonntag will Borussia Mönchengladbach bei Hertha BSC punkten, denn die Fohlen wollen nächstes Jahr international spielen. Warum das im Moment unwahrscheinlich ist und wer dadurch den Klub verlassen könnte.

Zwei Niederlagen gegen Leverkusen und in Augsburg zum Hinrundenabschluss, ein Sieg und ein Unentschieden in Hoffenheim beziehungsweise gegen Schalke 04 zum Auftakt der Rückrunde – die Stimmung bei und um Borussia Mönchengladbach ist genauso, wie sich die jüngsten Ergebnisse anfühlen: mittelmäßig. Vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC (Sonntag, 15.30 Uhr) rangieren die Fohlen auf Platz neun (von 18) der Tabelle: sieben Siege, fünf Unentschieden, sieben Niederlagen. Mehr „graue Maus“ geht nicht.

Dabei hat Borussia schon gezeigt, dass sie auch anders kann. Der 4:2-Auswärtssieg bei (zugegeben schwachen) Hoffenheimern war mal wieder der jüngste Funke, an dem sich das Team entzünden sollte. Die darauffolgende Nullnummer gegen den Aufsteiger aus Gelsenkirchen taugte dagegen eher wieder als Realitäts-Check. Mit Pfiffen wurde das Team von Trainer Daniel Farke danach in die Kabine verabschiedet, und das war neu in dieser Saison im Borussia-Park. Das Traumziel „Europa“ spukt offenbar noch in vielen Fan-Köpfen herum, und auch die Spieler sehen sich naturgemäß besser als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt.

Die Wahrheit könnte jedoch sein: Es ist in der Spielzeit 2022/23 nicht mehr drin als Mitelmaß. Dazu gibt es viele Baustellen, die Borussia über die Saison hinaus beschäftigen werden. Der neue Torwart Jonas Omlin ist glücklicherweise keine davon. Der Landsmann seines Vorgängers Yann Sommer hat sich schnell eingelebt und deutlich gemacht, dass auf ihn in den nächsten Jahren (Vertrag bis 2026) Verlass sein wird.

Baustellen werden sich dagegen auf der linken Abwehrseite und im Sturm auftun: Ramy Bensebaini und Marcus Thuram werden den Klub mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit verlassen, und sie werden das ablösefrei tun. Um den Kader umzubauen und im Idealfall zu verstärken, muss Sportdirektor Roland Virkus – so paradox es klingt – diesen erst mal schwächen. Ohne Verkäufe kommt kein Geld in die Kasse – beispielsweise, um Julian Weigl, derzeit von Benfica Lissabon nur ausgeliehen, fest zu verpflichten. Heißt: Akteure, die in der Gunst anderer Vereine (und der eigenen Fans) möglicherweise weit oben rangieren, könnten verkauft werden (müssen). Heißester Kandidat ist Manu Koné, aber auch Nationalspieler Jonas Hofmann und Alassane Plea, die ihre Arbeitspapiere erst kürzlich verlängert haben, dürften bei entsprechenden unmoralischen Angeboten der Konkurrenz zur Disposition stehen.

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Dazu könnten Spielerverträge, die im Sommmer auslaufen, nicht verlängert werden, um für Luft im Spieleretat zu sorgen. Neben den Kontrakten von Weigl, Bensebaini und Thuram laufen jene von Tobias Sippel (nur noch Torwart Nummer drei), Kapitän Lars Stindl und „Fußballgott“ Tony Jantschke aus. Verkaufskandidaten könnten ferner Nico Elvedi, Stefan Lainer und Florian Neuhaus, die noch Verträge bis 2024 haben, Die Qualifikatio für das internationale Geschäft würde da mehr als recht kommen, doch danach sieht es – Stand heute – nicht aus...