„Das Math.-Nat. ist sehr gut aufgestellt“

„Das Math.-Nat. ist sehr gut aufgestellt“

Jan Funken ist seit August dieses Jahres Schulleiter am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium. Er löste Ingrid Habrich ab, die zum Schuljahr 2018/19 in den Ruhestand ging.

Extra-Tipp: Herr Funken, Sie sind schon seit 2014 am Math.-Nat., damals noch als stellvertretender Schulleiter. Was macht die Schule für Sie besonders?

Jan Funken: Das Math.-Nat. ist eine enorm traditionsverbundene Schule, das kannte ich vorher so nicht. Ehemaligentreffen, St. Martin, Skifahrt und Wohltätigkeitswanderung, 5-Länder-Treffen – alles Veranstaltungen, die es schon seit Jahrzehnten gibt und die fester Bestandteil des Schullebens sind. Das 5-Länder-Treffen ist meines Wissens sogar einzigartig in Nordrhein-Westfalen.

Und im schulischen Bereich?

Also zunächst einmal hat mir Frau Habrich eine super aufgestellte Schule übergeben. Wir sind zum Beispiel zertifizierte MINT-EC Schule (Excellence-Center für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), bieten einen bilingualen Zweig Deutsch - Englisch an, und unsere Schülerinnen und Schüler können am Math.-Nat. bis zu vier Fremdsprachen lernen. Gerade haben wir uns für die Auszeichnung „Europaschule“ beworben, hier steht der Bescheid allerdings noch aus. Zukünftig wollen wir noch deutlicher nach außen transportieren, dass auch die Kinder am Math.-Nat. gut aufgehoben sind, die nicht Mathe als als Lieblingsfach haben. Auch Fremdsprachen sind eine wichtige Säule unserer Schule.

Wie sieht die digitale Zukunft am Math.-Nat. aus?

Als Schulleiter wünsche ich mir, dass der Digitalpakt kommt. In diesem Bereich muss mehr Geld in die Schulen fließen. Wir werden sicherlich nicht die Kreidetafel abschaffen, aber sie sinnvoll durch andere Präsentationsmodule ergänzen. Einige Räume konnten wir auch bereits digital ausstatten. Allgemein ist der Sanierungsbedarf in den Schulen extrem groß. Zurzeit läuft die Bedarfserhebung durch die Stadt Mönchengladbach.

Welche Pläne haben Sie für das Math.-Nat.?

Zurzeit haben wir knapp 800 Schülerinnen und Schüler und sind dreizügig. Unser Ziel ist es, wieder stabil vierzügig zu werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen. Unser Info-Abend und der Tag der offenen Tür waren sehr gut besucht, außerdem wechselt jetzt ein starker Jahrgang von der Grundschule zur weiterführenden Schule.

In der Außenwahrnehmung müssen wir deutlich machen, was wir zu bieten haben. Dazu gehören sicherlich auch unsere Musikgruppen und Literaturkurse, unser Ganztagsangebot und die gute Personalausstattung.

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Wie sieht es mit G9 aus?

G8 hat gut funktioniert, aber niemand ist böse, dass wir wieder zu G9 zurückgekehrt sind. Man hat schon gemerkt, dass den Schülerinnen und Schülern ein Jahr Reife in der Mittelstufe gefehlt hat. G9 läuft schon bei unseren 5. Jahrgängen und passt einfach besser in unser Gesamtkonzept mit den Doppelstunden (90 Minuten Unterricht) und einer positiven Lernatmosphäre. Das sind beste Voraussetzungen für gute schulische Leistungen. Für einige Eltern war G8 sicherlich der Grund, dem Gymnasium den Rücken zu kehren. Ich halte allerdings nichts von ideologischen Grabenkämpfen zwischen Gesamtschule und Gymnasiusm. Wir übernehmen genauso Verantwortung für die Kinder.

Haben sich die Schülerinnen und Schüler im Laufe der Zeit verändert?

Ich glaube eher, dass sich die Anforderungen verändert haben. Die Kinder von heute leisten viel, was früher nicht nötig war. Teilweise werden sie aber vom Elternhaus zu wenig losgelassen und sind deshalb unselbstständiger. Als Schule müssen wir heute mehr erziehen als früher. An die Eltern habe ich als Lehrer die Bitte, sich mehr Gedanken über den Medienkonsum ihrer Kinder zu machen. Viele unterschätzen, was der technische Wandel mit uns macht.

Gibt es ein Handyverbot?

Ja, wir haben unseren Schülerinnen und Schülern gesagt, sie sollen sich in den Pausen lieber miteinander beschäftigen. Aber natürlich können die Lehrkräfte jederzeit den Einsatz von Handys im Unterricht erlauben. Zurzeit hapert es allerdings noch an der nötigen Infrastruktur wie ein offenes WLAN-Netzwerk, professionelle Router und Glasfaser.

Das Interview führte Extra-Tipp-Redakteurin Sandra Geller

(Report Anzeigenblatt)