Debüt-Roman : Sneewittchen und ihre Powerfreundin
Korschenbroich Was sich Märchenfans schon immer gefragt haben: Die Korschenbroicherin Dr. Viktoria Färber hat unter dem Pseudonym Ophelia Faber „Schneewittchen“ neu geschrieben und dabei Ungereimtheiten geklärt. Das Debüt schaffte es auf Anhieb als E-Book auf die Shortlist des Tolino Media Newcomerpreises 2020.
. Wieso konnte Schneewittchen den Zwergen eigentlich den Haushalt führen, obwohl sie als Königstochter da doch gar keine Erfahrung mit gehabt haben dürfte? Wie konnte sich Schneewittchen drei Tage ohne Essen und Getränke und trotz wilder Tiere durch den Wald bis zu den sieben Bergen durchschlagen? Und warum ist sie auf die Hinterhältigkeiten der Stiefmutter immer wieder rein gefallen? Wem solche Fragen durch den Kopf gehen? Wohl ziemlich vielen großen und kleinen Märchenfans und der Autorin Dr. Viktoria Färber, die im wirklichen Leben Archäologin in Elternzeit ist, und sonst eigentlich keine Romane schreibt. Ihr Debüt „Schneeweißchen“ hat sie unter dem Pseudonym Ophelia Faber geschrieben. „Schon 2014 auf einer einjährigen Europareise, als das Auto schlapp machte und uns zu einer fünfwöchigen Pause zwang“, sagt die gebürtige Österreicherin. Bis zu zehn Stunden täglich hat sie da geschrieben, alles, was ihr schon länger durch den Kopf spukte, in einem Rutsch. Dass das Buch sechs Jahre später veröffentlicht wurde, hat sie einer Freundin zu verdanken, der das abgewandelte Märchen so gut gefiel, dass sie darauf bestand.
Dass aus Schneewittchen Sneewittchen wurde, ist kein Schreibfehler, sondern die Reminiszenz an das Ursprungsmärchen der Gebrüder Grimm aus dem Jahr 1812. Auch sonst ist in „Schneeweiß“ vieles anders, als in „Schneewittchen“. Viktoria Färber hat nämlich so manches dazu gedichtet, um die Ungereimtheiten zu erklären. So gibt es die Jägerstochter und beste Freundin von Sneewittchen, die Serafina, die schlau ist und Sneewittchen hilft. Als die böse Stiefmutter dem Sneewittchen, von dessen Aussehen man eigentlich nur weiß, dass es schöner ist, als alle anderen, den gedungenen Mörder Errolan auf den Hals hetzt, wird das Märchen zum spannenden Abenteuerroman. Denn Errolan hält Serafina für die Gesuchte. „Das Gerüst der Geschichte bleibt das Märchen Schneewittchen“, sagt Viktoria Färber, aber die Hauptfiguren seien schon Errolan und Serafina. Das Schneewittchen-Märchen wird also aus einer gänzlich anderen Perspektive neu erzählt. Dabei lässt die Autorin Serafina die Geschichte erzählen.
„Schneeweiß“ ist ein Buch für Jugendliche und Erwachsene, und schaffte es als E-Book auf die Shortlist des Tolino Media Newcomerpreises 2020, die aus über 200 Einreichungen die besten zehn Bücher verschiedenster Genres auszeichneten.
