Martinsvereine schlagen Alarm

Martinsvereine schlagen Alarm

Anfang November, ohne dass der Heilige Mann durch den Ort reitet, gefolgt von singenden Kindern mit selbst gebastelten Fackeln? Undenkbar? Bis dato ja. Doch die St. Martins-Vereine schlagen Alarm.

In Elmpt wurden vor der Versammlung des dortigen Martinsvereins noch Sammler für verschiedene Bereiche gesucht. In Niederkrüchten fehlen nicht nur die – es wird auch jemand gesucht, der am Martinsabend den Bettler spielt. Und in Amern St. Anton fürchtet der Vereinsvorsitzende Bernd Bischofs gar, der Zug durch Unteramern könne ausfallen. „Wir hatten im vergangenen Jahr die Situation, dass wir in zwei Bezirken nicht sammeln konnten – und dort auch einige Kinder keine Karten für Tüten bekommen haben. Jetzt sind schon vier Bezirke vakant.“ Er hat den Vereinsvorsitz im vergangenen Jahr übernommen – von Anfang an als Übergangslösung. „Wir brauchen Menschen, die sich engagieren wollen“, sagt er eindringlich.

Überall werden die Martinstüten, die die Kinder nach dem Zug gefüllt mit Süßigkeiten mit nach Hause nehmen können, durch Spenden finanziert. Sammler gehen von Haus zu Haus, bitten um diese Spenden und verteilen die Abholkarten für die Kinder.

Bernd Bischofs jedenfalls möchte nicht noch einmal einen Zug haben, an dessen Ende Kinder vielleicht traurig sind, weil sie keine Tüte bekommen. Dann würde er den Zug lieber absagen. Als Sammler in Amern benötige man erfahrungsgemäß etwa zwei Nachmittage, um einen Bezirk zu beackern. Und die könne man auf mehrere Wochen verteilen. Am kommenden Mittwoch, 21. September, 19 Uhr, findet im Eiscafé Longo eine Versammlung des Martinsvereins statt. „Ich lade ausdrücklich jeden, der sich einbringen möchte, ein, dorthin zu kommen“, sagt Bernd Bischofs. Er hofft, dass Eltern, die die Tradition für ihre Kinder erhalten möchten, angesichts der aktuellen Lage bereit sind, Aufgaben zu übernehmen.

Sollte sich an diesem Abend niemand finden, werde er den Zug absagen. Auch in Niederkrüchten droht die St. Martins-Tradition zu sterben. „Der Verein weist ausdrücklich darauf hin, dass das St.-Martins-Fest ab dem kommenden Jahr auszufallen droht, sofern sich keine weiteren helfenden Hände finden“, sagt Vorstandssprecher Arndt Venten. Wer hier helfen möchte, kann am Mittwoch, 28. September, 20 Uhr zur Versammlung in den Sitzungsraum der Verwaltungsnebenstelle Am Kamp in Niederkrüchten kommen. Wer die Vereinsvorsitzende Iris Meisel anrufen möchte, kann das unter 02163/ 578563 tun.

(Report Anzeigenblatt)