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Ist das Herz nicht im Takt?

Kliniken Maria Hilf : Ist das Herz nicht im Takt?

Bei Herzrhythmusstörungen können Herzschrittmacher und Defibrillatoren das Herz schützen.

Die Bandbreite zwischen harmlosen und lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen ist groß. Symptome wie Müdigkeit, Herzstolpern und Aussetzer führen Patienten oft verspätet zum Arzt, während Herzrasen, Luftnot, Angstzustände, Schwindel und Ohnmachtsanfälle Symptome von Herzrhythmusstörungen sind, denen eine Herzerkrankung zu Grunde liegen kann.

Daher sollte jede erstmals wahrgenommene Rhythmusstörung durch Hausarzt und Kardiologen abgeklärt werden, auch um nach Grunderkrankungen zu suchen.

Ist der Herzschlag zu langsam, kann ein Herzschrittmacher implantiert werden. Je nach Rhythmusstörung werden ein oder zwei Elektroden implantiert und dem Schrittmacher verbunden. Dieser wird dann unter dem Schlüsselbein eingesetzt. Die OP dauert eine Stunde.

Bei Erkrankungen des Herzmuskels oder nach einem Herzinfarkt kann prophylaktisch oder als Schutz vor dem plötzlichen Herztod durch Kammertachykardien oder Kammerflimmern ein Defibrillator (ICD) implantiert werden. Die Operation ist ähnlich der Schrittmacher-OP. Bei ausgeprägter Herzschwäche mit einer verbreiterten EKG-Zacke kann eine zusätzliche dritte Elektrode hinter der linken Herzkammer durch das Venensystem des Herzens implantiert werden. Die verspätet einsetzende Kontraktion im Bereich der Hinterseitenwand der linken Kammer kann dadurch wieder synchronisiert werden. Die Resynchronisationstherapie, kurz CRT, kann mit Schrittmachern und Defibrillatoren durchgeführt werden und führt zu einer Verbesserung der Herz-Pumpleistung.

Herzgesunde, meist sehr junge Menschen, können Episoden von Herzrasen haben, denen angeborene Leitungsbahnen zu Grunde liegen. Diese anfallsartigen Herzrasen, sogenannte supraventrikuläre Tachykardien, beginnen und enden plötzlich. Wenn Episoden sehr häufig und langanhaltend sind, kann eine Ablation, eine Verödung der Leitungsbahn eine völlige Heilung bedeuten. Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung und tritt zumeist bei älteren Menschen auf. Dabei kann es zur Bildung von Blutgerinnseln kommen, die zu Schlaganfällen führen können. Daher sollte frühzeitig eine Blutverdünnung vorgenommen werden. Wegen Vorhofflimmern werden Patienten oft in ein Krankenhaus aufgenommen. Unrhythmisches Herzrasen und Luftnot sind dabei die Hauptsymptome. Medikamente können helfen, die Herzfrequenz zu kontrollieren. Bei anhaltenden Beschwerden oder begleitender Herzschwäche sollte aber der normale Rhythmus erhalten werden. Nachhaltig kann das nur per Ablationsbehandlung mit einem Eisballon (Kryo-Ablation) oder per Katheterablation mit Hitze erfolgen, wodurch die elektrische Isolation der Lungenvenen als Auslöser erreicht werden soll. Je früher die Behandlung gemacht wird, desto besser sind die langfristigen Erfolge.

Klinik für Kardiologie

Kliniken Maria Hilf GmbH

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