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Kieferorthopädie: altersentsprechende Entwicklung fördern

Kolumne Kieferorthopädie : Fünf Gründe, warum Kinder schöne Zähne brauchen: 2. Förderung altersentsprechender Entwicklung

Um dies zu erläutern, müssen wir zuerst einmal klären, was altersentsprechend überhaupt bedeutet. Um einen geeigneten Behandlungsplan aufstellen zu können betrachten Kieferorthopäden dafür nämlich vier verschiedene Faktoren: das chronologische Alter, das Wachstumsalter, das dentale Alter und das psychosoziale Alter.

Das chronologische Alter ist schnell erklärt, hierbei handelt es sich einfach um das Alter des Kindes. Dieses wird nun in Bezug zum Wachstumsalter gesetzt. Es wird sich also gefragt, ob das Kind im Verhältnis zu seinem Alter eher weit entwickelt oder eher unterentwickelt ist. Das dentale Alter beschreibt das der Zähne. Es gibt beispielsweise 13-Jährige mit einem vollständigen Kindergebiss, aber auch Neunjährige mit einem vollständigen Erwachsenengebiss. Zu guter Letzt wird das psychosoziale Alter betrachtet, primär also die Reife des Kindes.Versteht das Kind also, warum die Behandlung notwendig ist, oder würde sie das Kind überfordern?

Nur selten verlaufen all diese Entwicklungen parallel zueinander. Dies kann allerdings dazu führen, dass zum Beispiel die bleibenden Zähne wachsen, bevor der Kiefer ausreichend gewachsen ist, was zu Fehlstellungen führen kann. Oder auch, wenn die Kiefer in unterschiedlicher Geschwindigkeit wachsen, kann dies zu größeren Fehlstellungen führen. Der Kieferorthopäde ist darauf spezialisiert dies im Vorhinein zu erkennen und im besten Fall komplett zu umgehen.

Betrachten wir beispielsweise mal die kleine Paula. Sie hat bereits die bleibenden Zähne entwickelt, allerdings ist ihr Kieferwachstum noch nicht weit genug fortgeschritten. Hier greift der Kieferorthopäde ein, um den Kiefer zu weiten.

Lukas hingegen hatte früh Karies und hat dadurch einige Milchzähne verloren. Dadurch schoben sich die anderen Zähne in die entstandenen Lücken was zu einer Fehlstellung führte. Hier könnte beispielsweise eine Platzhalter-Zahnspange eingesetzt werden.

Dr. Silke Mongs

Fachzahnärztin für
Kieferorthopädie

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