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Objektivere Ersteinschätzung der Notfälle im Eli

Förderprojekt: Städtische Kliniken testen KI-basiertes Assistenzsystem : Notaufnahme: Wenn jede Minute zählt

Viele Rettungsdienste dokumentieren heute im Einsatz schon zunehmend digital. Es gibt jedoch noch keinen Ansatz, um die Daten in der Klinik zu berücksichtigen. Mit einem neuen Assistenzsystem und künstlicher Intelligenz soll jetzt in den städtischen Kliniken an der Schnittstelle von Rettungsdienst und Notaufnahme für eine objektivere Ersteinschätzung der Notfälle gesorgt werden.

. In der zentralen Notaufnahme muss es schnell gehen. Pfleger*innen, Ärztinnen und Ärzte müssen bei der Notfallversorgung innerhalb von zehn Minuten einschätzen, wie dringlich Patient*innen behandelt werden müssen. Dies geschieht seit vielen Jahren sehr routiniert im Zuge der sogenannten Triagierung – der Festlegung von Behandlungsprioritäten. Insbesondere wegen der häufig sehr hohen Auslastung in den Notaufnahmen kann diese schnelle Ersteinschätzung allerdings auch eine große Belastung sein.

Genau hier setzt das Förderprojekt „KI-basiertes Assistenzsystem für eine zuverlässigere Priorisierung in der Notaufnahme“ (KIBATIN) an, das die Städtischen Kliniken gemeinsam mit weiteren Projektbeteiligten ins Leben gerufen haben. „Wir entwickeln zusammen ein Assistenzsystem, das Daten analysiert, die schon vom Rettungsdienst erhoben wurden. Dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sind wir sehr dankbar für diese Chance und die bereitgestellten Mittel“, so Dr. Tobias Strapatsas, Projektverantwortlicher und Chefarzt der zentralen Notaufnahme in den Städtischen Kliniken.

Viele Rettungsdienste dokumentieren heute im Einsatz schon digital auf Protokollen. Es gibt jedoch noch keinen Ansatz, um die erhaltenen Daten in der zumeist kurzen Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes in der Klinik zu berücksichtigen. „Uns bleibt sehr oft nicht viel Zeit einzuschätzen, wie kritisch der Zustand eines Patienten ist. Deshalb befassen wir uns damit, wie wir diesen Prozess mithilfe von künstlicher Intelligenz optimieren können“, so Strapatsas weiter.

Der innovative Ansatz liegt in der KI-basierten Erschließung von Daten an der Schnittstelle von Rettungsdienst und Notaufnahme. Eine transparente Darstellung von ausschlaggebenden Faktoren unterstützt eine vertrauensvolle Interaktion des Menschen mit dem KI-System. Das Projekt wird im Rahmen einer Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu Interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität gefördert. Das Projektvolumen beträgt 1,30 Millionen Euro und die Projektlaufzeit ist auf drei Jahre ausgelegt.

Das hybride KI-Assistenzsystem identifiziert relevante Informationen und schlägt eine Priorisierung der Notfälle mit einer nachvollziehbaren Begründung vor. Es setzt sich aus einer auf Expertenwissen basierenden und einer auf Datenanalyse gestützten Komponente zusammen. Erstere bietet eine hohe Präzision und Zuverlässigkeit und wird regelbasiert gesteuert. Der datengetriebene Ansatz erhöht die Abdeckung uns sichert die Ergebnisse ab, er wird mittels maschineller Lernverfahren trainiert.