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Was Sie über Nierenversagen wissen müssen – im Maria-Hilf-Livestream am 8. Juni​

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? : Was Sie über Nierenversagen wissen müssen – im Maria-Hilf-Livestream am 8. Juni

Sie ist eine von bundesweit 58 Kliniken, die von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (Nierenheilkunde) als Nephrologische Schwerpunktklinik zertifiziert wurde: Die Klinik für Nephrologie und Diabetologie der Kliniken Maria Hilf steht für höchste Qualität und Expertise in der Versorgung nierenkranker Menschen. Mit der Zusammenführung der Hämodialyse- und Peritonealdialysebereiche, der Funktionsdiagnostik und des Operationsbereich ermöglicht die Klinik seit Mai eine noch effizientere Behandlung ihrer Patienten. Im neuen Maria-Hilf-Livestream erklärt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Ulf Janssen, was man über Nierenversagen wissen sollte.

Herr Dr. Janssen, wie entsteht Nierenversagen?

 Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Ulf Janssen
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Ulf Janssen Foto: Kliniken Maria Hilf

Janssen: Nierenversagen ist ein Funktionsverlust der Nieren, wobei man ein akutes Nierenversagen zum Beispiel in Folge einer Vergiftung oder starken Blutverlusten vom chronischen Nierenversagen unterscheidet. Hier sind die Hauptursachen Diabetes mellitus und Bluthochdruck.

Auf welche Symptome sollte man achten?

Das ist das Problematische: Die Symptome treten oft erst auf, wenn die Nierenfunktion schon erheblich beeinträchtigt ist. Zudem sind es mannigfaltige Symptome: Müdigkeit, Blutdruckanstieg, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Was erfährt man noch in Ihrem Livestream?

Ich beschreibe die Problemgröße, die Ursachen und Therapieoptionen – medikamentös, oder, beim endgültigen Nierenversagen, die Blutwäsche, die Bauchfelldialyse oder auch die Nierentranplantation.

Am 11. Mai haben Sie die neue Dialysestation in Betrieb genommen – was bietet die?

Deutlich größere, hellere und modernere Behandlungsräume – mit 29 Hämodialyseplätzen und sieben Behandlungsplätzen für die Bauchfelldialyse. Die Aufenthaltsqualität ist sehr viel besser, mit TV und Radio – man muss bedenken: Die meisten Patienten kommen dreimal die Woche für vier bis fünf Stunden zur Hämodialyse; Patienten für die Bauchfelldialyse bleiben sogar sieben bis acht Stunden hier. Selbstverständlich hat die Klinik auch in puncto Funktions- und Diagnostikmöglichkeiten gewonnen. Da sind der Ultraschallbereich, die Möglichkeit, Dialysekatheter zu implantieren.

Was sind die Nach- und Vorteile der Dialyse?

Die langen Behandlungen sind natürlich ein Nachteil... Der Vorteil? Dass der Patient überleben kann – bei guter Einstellung sogar mit einer guten Lebensqualität!

INFO

Der Online-Vortrag „Wenn die Nieren versagen: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es“? von Priv.-Doz. Dr. med. Ulf Janssen läuft am Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr. Fragen an den Experten können vorab an med.extra@mariahilf.de geschickt werden.

Hier geht‘s zum Livestream: HIER KLICKEN!

 Nieren erfüllen viele lebensnotwendige Funktionen.
Nieren erfüllen viele lebensnotwendige Funktionen. Foto: Kliniken Maria Hilf/Fotolia

Achtung: Der Vortrag ist später nicht mehr online zu sehen – also nicht verpassen!

Wenn uns was an die Nieren geht

Welche lebenswichtigen Funktionen unsere Nieren erfüllen, lässt schon eine aufs 19. Jahrhundert zurückgehende Redewendung erahnen. Denn wenn uns etwas sprichwörtlich „an die Nieren geht“, heißt das, dass uns etwas wirklich schwer zusetzt.

Dass wir in aller Regel mit zwei Nieren geboren werden, ist von Vorteil, denn es stattet uns mit einer Nierenfunktionsreserve aus, so dass wir auch mit einer einzelnen (gesunden) Niere weiterleben können. Je nach Körpergröße ist eine Niere etwa neun bis 12 Zentimeter lang, vier bis sechs Zentimeter breit und 150 Gramm schwer. Sie besteht aus einer Million feiner Röhrchen (Nephronen), die Schadstoffe aus dem Körper herausfiltern. 1 800 Liter Blut fließen täglich durch unsere Nieren, damit sie ihre vielen Aufgaben als „Klärwerke des Körpers“ erfüllen können: die Entgiftung von Stoffwechselschlacken, die Regulierung des Salz- und Wasserhaushalts, die Blutdruckregelung, die Hormonbildung zur Blutproduktion im Knochenmark; den Knochenstoffwechsel u.a.

Über diese lebensnotwendigen Funktionen denken wir in der Regel nicht nach – bis uns etwas im wahrsten Sinne „an die Nieren geht“. Selten ist das übrigens nicht: Rund neun Millionen Deutsche leiden unter chronischem Nierenversagen, 100 000 müssen regelmäßig an die Dialyse (Blutwäsche).

Unbehandelt führt ein vollständiges Nierenversagen zum Tod. Um ein fortschreitendes Nierenversagen zu verhindern, ist die Früherkennung und Behandlung von Nierenschäden und ihrer häufigsten Ursachen entscheidend. Was viele von uns nicht wissen: Zwei Drittel aller endgültigen, dialysepflichtigen Nierenversagen werden durch die Volkskrankheiten Diabetes mellitus und Bluthochdruck verursacht. Eine schlechte Blutzucker- oder Blutdruckeinstellung, aber auch das Rauchen beschleunigen den Funktionsverlust der Nieren. Menschen mit eingeschränkten Nierenfunktionen, Diabetes oder Bluthochdruck sollten ihre Nierenfunktionen daher unbedingt regelmäßig untersuchen lassen.