1. Meine Welt

: Das beste Jahrmeines Lebens

: Das beste Jahrmeines Lebens

Aus dem schüchternen Schulmädchen ist eine selbstbewusste junge Frau geworden: Charlotte Mones, Schülerin des Gymnasiums an der Gartenstraße, war als Stipendiatin des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms in den USA. Ihre Patin war die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel.

Extra-Tipp: Charlotte, du warst fast ein Jahr in den USA. Wie hat es dir gefallen?

Charlotte Mones: Es war toll, das beste Jahr meines Lebens.

Aber es ist ja nicht alles rund gelaufen mit deiner Gastfamilie, ist uns zu Ohren gekommen.

Ja, das stimmt, aber das hatte nichts mit mir zu tun. Da gab es interne Unstimmigkeiten. Trotzdem bin ich sechs Monate dort gewesen und habe ganz viel über das Leben auf einer Farm gelernt. Am Wochenende früh raus und Kühe einsammeln zum Beispiel, weil der Zaun kaputt war. Oder dabei sein wenn Hühner geschlachtet werden und hinterher sauber machen. Da musste jeder mit anpacken, ich auch.

Und dann bist du in eine andere Familie gekommen?

Ja, dort habe ich mich sofort zu Hause gefühlt. Das ist jetzt auch irgendwie meine Familie. Eine Mutter mit einem 18-jährigen Sohn und zwei Töchtern, 13 und zehn.

Die hatten mehr Zeit für dich.

Ja, die haben mir die wunderschöne Gegend gezeigt. Wir waren in Las Vegas, Wisconsin, ich habe Wasserfälle gesehen, Strände und Picture-Walks gemacht. Und mit den Kindern habe ich mich super verstanden. Abends haben wir ab und zu heimliche Mädelstreffen in meinem Zimmer gehabt.

War das weit weg von der anderen Familie?

Nein, ganz nah. Im selben Ort, Trenary, und sogar auf der selben Straße. Ich bin auch weiterhin auf die Superior Central School gegangen.

Was war für dich besonders spannend?

Ich habe viel über Deutschland erfahren, wie es von außen gesehen wird. Und ich weiß zu schätzen, was bei uns gut läuft: Unser Sozialsystem und unser Gesundheitssystem zum Beispiel. Wenn man in den USA krank wird, wird man nicht automatisch versorgt. Auch mit den Berufen läuft es ganz anders. Entweder, man geht nach der Schule aufs College oder arbeiten. Kaum einer macht eine Ausbildung.

Hast du noch Kontakt zu deinen Gastgerbern?

Ich tausche mich täglich mit meiner zweiten Gastfamilie auf allen Social Media Kanälen aus. Und eine Clique von sechs oder sieben Mitschülern plant, mich nach dem Abschluss auch zu besuchen.

Möchtest du nochmal dort hin fahren?

Erstmal muss ich hier wieder richtig ankommen. Ich hab das zehnte Schuljahr übersprungen und muss Stoff nachholen. Aber ich möchte gerne nochmal dort hin. Das wäre dann auch, wie nach Hause kommen. Vielleicht für länger – ein Auslandsstudienjahr oder so. Ich möchte ja Psychologie studieren.

Was hat dir besonders gefallen?

Die Landschaft ist beeindruckend und die Menschen sehr offen.

Danke für das Gespräch.

Das Gespräch führte
Ulrike Mooz.