Unsere Serie "Wir wandern": Reiher statt Rohrdommeln

Unsere Serie "Wir wandern" : Reiher statt Rohrdommeln

Der Premiumwanderweg 09 "Netteseen" verspricht auf rund zehn Kilometern einen Ausflug zum Rohrdommelprojekt und ins Naturerlebnisgebiet. Also, Rucksack und Wanderschuhe geschnürt und einige Stunden Natur genießen.

Redakteurin Claudia Ohmer war unterwegs.

 Das Rohrdommelprojekt: Von einer Aussichtskanzel kann man viele Wasservogelarten in der Schilflandschaft entdecken.
Das Rohrdommelprojekt: Von einer Aussichtskanzel kann man viele Wasservogelarten in der Schilflandschaft entdecken. Foto: Ohmer


Wir starten an der Nelsenmühle an der Breyellerstraße, wo wir unser Auto parken. Die Nette fließt hier in den Windmühlenbruch, den Quellensee lassen wir links liegen. Bald stoßen wir auf die asphaltierte Lindenallee. Hier kann man die Wanderung auf ein Drittel abkürzen, wollen wir aber nicht. Für eine Rast in der Lüthemühle ist es auch noch zu früh, also geht's weiter. Nachdem wir das Klärwerk passiert haben, geht es durch einen schönen Wald und vorbei am Sportplatz. Dann erreichen wir in einem kurzen Abstecher den Landschaftshof Baerlo. Hier haben Besucher die Möglichkeit, nicht nur den schönen Bauerngarten, sondern auch eine Ausstellung über Korbflechterei zu sehen.

 Schottische Hochlandrinder und Kopfweiden prägen das Bild am Landschaftshof Baerlo, der einen Abstecher wert ist.
Schottische Hochlandrinder und Kopfweiden prägen das Bild am Landschaftshof Baerlo, der einen Abstecher wert ist. Foto: Claudia Ohmer


Mit etwas Glück sieht man auch die kleine Herde schottischer Hochlandrinder, die die Wiesen mit ihren Kopfweiden rund um den Landschaftshof pflegt. Wieder auf der Route des Wanderwegs kommen wir dem De Wittsee näher. Ein Abstecher auf den Damm führt zum Wasserblick - hier kann man ebenfalls die Route weiter abkürzen. Das Strandrestaurant De Wittsee bietet die Möglichkeit zu rasten. Doch wir begnügen uns mit einem gesunden Apfel aus dem Rucksack und wollen weiter zum Rohrdommelprojekt. Mit tollem Blick über den See geht es auf einem Pfad am Seeufer entlang bis zum Wasserblick 10, der Rohrdommelfläche. Ein hölzerner Aussichtsturm bietet grandiose Eindrücke und auch Ruhe, die einzigartige Schilflandschaft mit ihren Wasservogelarten zu beobachten. Haubentaucher, Graugänse, Reiher und Kormorane, sogar einige Nutrias bekomme ich vor die Linse. Toll! Doch keine Rohrdommeln!

 Auf dem NABU-Naturschutzhof im Sassenfeld gibt es viel Interessantes zu entdecken.
Auf dem NABU-Naturschutzhof im Sassenfeld gibt es viel Interessantes zu entdecken. Foto: Ohmer


Über eine Holzbrücke kommen wir in einen Wald, dann auf die asphaltierte Straße Sassenfeld. Hier liegt der NABU-Naturschutzhof mit dem Landcafé Stemmeshof. Viel zu sehen und entdecken gibt es inmitten von Kleingewässern, Hochbeeten, Kräutergärten und Obstwiesen. Ein acht Meter hoher "Lebensturm" bietet seltenen Vogelarten, Insekten und auch Säugetieren einen lebenswichtigen Unterschlupf. Eine Besichtigung ist zu empfehlen. Jetzt folgen Felder und Wiesen, eine Pestkapelle am Wegesrand, bevor wir letztendlich die Lüthemühle wieder erreichen. Jetzt haben wir uns ein kühles Radler im Biergarten verdient.

Die Lüthemühle, die schon seit 1380 verzeichnet ist, gehörte dem Ritter Sibert von Krickenbeck. Heute beherbergt sie neben einem Gasthaus auch einen Reiterhof. Gegenüber am Ufer des Ferkensbruchs geht es nach der kurzen Rast weiter, vorbei an einer Fischtreppe, bis die Nette in den See fließt.
Am Ende der Wanderung werden wir noch mit einem schönen Blick über den Windmühlenbruch mit seinem Teichrosenfeld belohnt. Wir haben fertig!