Kandidat Privat Niederkrüchten: Aljoscha Ortmann

Kandidat Privat Niederkrüchten : Aljoscha Ortmann

Aljoscha Ortmann, Niederkrüchtens Bürgermeisterkandidat für "Die Linke", wählt die Pannenmühle als unseren Treffpunkt. Wieso hier an der Schwalm? "Es ist der Ort meiner Jugend", sagt der examinierte Altenpfleger, "ich erinnere mich gerne an Spaziergänge mit der Familie, mit den Hunden, aber auch an Fahrten auf der Schwalm mit dem selbst gebauten Floß."

Auch heute genießt der 29-Jährige den "wilden Charakter der Schwalm", wie er sagt. Wir spazieren in Richtung Lüttelforster Mühle. Geboren in Dülken, verbrachte Aljoscha seine Jugendjahre in Niederkrüchten. Und interessierte sich schon bald für Politik.

Schon mit zehn, elf Jahren schaut er politische Talkshows und formt erste Meinungen. "Ich habe ganz bewusst die Proteste gegen die HartzIV-Reform mitbekommen, das war 2004", erinnert er sich. Er habe entschieden, dass Verhältnismäßigkeit ein wichtiges Fundament für seine politische Orientierung sein muss. "Jeder von uns ist gleich wichtig, der Chef und der Arbeiter am Band." Gemeinschaftssinn und soziales Gleichgewicht sind für ihn keine bloßen Schlagwörter. Konkrete Antworten auf für ihn wichtige Fragen habe er bei der Linken bekommen. Nun möchte er Bürgermeister in Niederkrüchten werden.

An einer Bank machen wir Halt. Ruhe umgibt uns. Aljoscha Ortmann setzt auf Ausgleich, Dialog und auf Realismus, wenn es um lokal-politischen Entscheidungen geht. Hier in Niederkrüchten müsse man überparteilich zusammenarbeiten.

Wir kehren um. Wir sind noch einmal privat: "Ich lese gerne. George Orwell zum Beispiel. Und ich gehe gern ins Kino", sagt er. Er und seine Lebenspartnerin lieben außerdem das Reisen. Sie wählen durchaus ungewöhnliche Reiseziele. Kambodscha beispielsweise. Allein war er in Nordkorea unterwegs. "Jetzt weiß ich, was Meinungsfreiheit ist. Man konnte dort regelrecht spüren, wie die Leute unterdrückt werden." Aber er konnte sich ein eigenes Bild machen. Und das, findet er, sei ganz besonders wichtig.