1. Städte

Alles was das Männerherz braucht

Alles was das Männerherz braucht

Ganz schön retro: Der Barbier und Friseur Alexander Feldmann beherrscht das Handwerk der alten Schule. Hier wird der Bart noch mit der Schere und nicht mit dem Rasierer gestutzt. Unser Redakteur Jan Finken hat den Barbier an seinen Bart gelassen...

Bartöl, Bartwachs, Bartbalm und Pomaden – für den Mann mit Gesichtsbehaarung gibt es mittlerweile fast genauso viele Pflegeprodukte, wie für die Frau. „Die Bartpflege ist in den vergangenen zwei Jahren zum absoluten Mega-Trend geworden“, weiß Barbier Alexander Feldmann. „Es gibt immer mehr Männer, die besonderen Wert auf die Bartpflege legen.“ Genau der richtige Zeitpunkt, um einen Salon aufzumachen, der das Thema Bart in den Fokus stellt.

 Alexander Feldmann ist ein Barbier der alten Schule.
Alexander Feldmann ist ein Barbier der alten Schule.

Betritt man den Laden auf der Wallstraße, hat man gleich das Gefühl, ein paar Jahrzehnte in die Vergangenheit gereist und in den USA gelandet zu sein. Die Einrichtung – eine Mischung aus alten und neuen Schätzen – hat Stil, Musik aus den 40er und 50er Jahren dudelt im Hintergrund, und auch Feldmann selbst fällt mit seinem Rockabilly-Stil auf. Seit April diesen Jahres betreibt der 38-Jährige den Salon „Herr Feldmann“ im Marienhof. Feldmann ist aber alles andere als ein Anfänger auf dem Gebiet, er ist sozusagen mit der Schere aufgewachsen und stammt aus einer Friseurfamilie. Mit seinem Vater hatte er jahrelang ein „ganz normales“ Friseurgeschäft, seine Mutter ist Geschäftsführerin eines Barbershops in Amerika. Dort hilft er oft aus – mittlerweile gibt er aber auch sein Können an die Amerikaner weiter. „Wir sind ihnen in Sachen Barttrends um einiges voraus.“

 Redakteur Jan Finken ist zufrieden nach der professionellen Bartpflege.
Redakteur Jan Finken ist zufrieden nach der professionellen Bartpflege.

Um uns selbst ein Bild von Feldmanns Handwerk zu machen, haben wir unseren Redakteur Jan Finken als Versuchskaninchen vorgeschickt. Über seinen Bart hat er sich bis jetzt nicht viele Gedanken gemacht – regelmäßig stutzen mit dem Rasierer, mehr nicht. Doch das öffne die Barthaare nur unnötig, weiß Feldmann, deshalb greift der Barbier lieber zu Kamm und Schere. „Damit kann ich individueller und sauberer arbeiten.“ Vorab wird aber noch etwas Bartöl einmassiert, um Haut und Haare zu nähren. Nach dem Trimmen verschwindet das Gesicht unseres Probanden hinter warmen, nach Minze duftenden Handtüchern – die Poren öffnen sich und das Pre-Shave-Öl kann besser in die Haut eindringen. Weiter geht es mit warmem Rasierschaum und einem Messer; zum Schluss noch ein wenig Talkpuder zur Beruhigung der Haut auf den Bart und fertig ist die Rasur. Das Ergebnis ist zufriedenstellend: „Mein Bart fühlt sich weicher an und sieht ordentlicher aus“, ist Finken zufrieden.

Auch wenn sich Feldmann auf die Bartpflege spezialisiert hat, versteht er natürlich auch das klassische Handwerk. Am Wochenende wird er von seiner Frau unterstützt. Sie kümmert sich um die weibliche Kundschaft – natürlich im Petticoat.

Mit seinem Retro-Konzept kommt er in Mönchengladbach super an. „Die Nachfrage ist groß und das freut mich natürlich sehr“, so der Barbier. „Es darf gerne so weitergehen.“

(Report Anzeigenblatt)