1. Städte

Alte Fabrik mit neuem Flair

Alte Fabrik mit neuem Flair

1861 wurde sie gebaut - die Rohpappenfabrik von Aaron Elkan an der Krefelder Straße 175. Seit 2015 steht das Fabrikensemble leer. Die Unternehmensgruppe Prangenberg & Zaum hat das Gelände erworben und möchte Altes mit Neuem verbinden.

„Unser Anspruch, Altes und Neues zu verbinden, ist hoch, wir möchten den industriegeschichtlichen Charakter erhalten“, erklärt Julia Zaum. Die Geschäftsführerin der Firma Prangenberg & Zaum Immobilien hat am Montagabend in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Planung die Planungen und Visionen vorgestellt.

„Die rund 26.000 Quadratmeter große und brach liegende Fläche soll reaktiviert und einer neuen Nutzung zugeführt werden“, sagt Julia Zaum. In den Gebäuden, die 2016 vom Unternehmen Smurfit-Kappa (Produktionseinstellung 2015) erworben wurden, sollen nicht störendes Gewerbe, Dienstleister, soziale Einrichtungen, aber auch Gastronomie und Kreativunternehmen ihren Platz finden. Aus der Gewerbefläche soll eine Mischfläche werden. Ein anderer vorstellbarer Planbereich zum Elkanweg hin soll als Gewerbefläche erhalten bleiben (Anfahrt über den Elkanweg). Ein dritter möglicher Planbereich, jetzt noch Brachfläche und hinter dem Gebäudeensemble liegend, könne für Dienstleister, nicht störendes Gewerbe, aber auch zum Wohnen genutzt werden (Erschließung über eine neue Zufahrt an der Krefelder Straße).

„Der bauliche Bestand wurde geprüft und natürlich gab es auch Gespräche mit der Denkmalbehörde“, berichtet Julia Zaum. Eventuell liege unterirdisch auf dem Gelände die „Rintger Schanze“.

Viele der Gebäudekörper mit An- und Umbauten, die aus den unterschiedlichsten Epochen stammen, sind zum Teil von desolatem Zustand, weisen aber eine Vielzahl baugeschichtlicher interessanter Details sowie großes Gestaltungspotenzial auf. „Die prägenden Türme und der Glasturm bleiben natürlich erhalten, schon jetzt werden die Klinker gesandstrahlt und ausgebessert und viele weitere Arbeiten finden statt.“ Die Höhe der Investitionen in das Objekt bleibe offen, da noch nicht feststehe, wie die Einheiten genutzt werden. „Es gab jedoch schon Gespräche mit potenziellen Mietern“, sagt Julia Zaum. Einer stehe schon fest, und auch P& Z Immobilen wird selbst eine Bürofläche der sanierten Papierfabrik beziehen. „Die alte Fabrik soll in einen grünen Rahmen gesetzt werden“, so die Vision. Es werde neben viel Licht auch eine durchgängige Materialität mit Ziegeln, Betonelementen und Kortenstahl geben. Aus diesem Material soll auch das Logo sein, das am Gebäude seinen Platz findet. Die neu geschaffene Marke „Alte Papierfabrik Viersen“ soll sich dem historischen Gebäude verpflichten und eine unverwechselbare Adresse und Identität schaffen. Dazu beitragen soll auch ein repräsentatives Entrée für die Stadt.

Die Firma P& Z hat bereits Erfahrungen mit Denkmälern, aus der unansehlichen Ruine des Alten Sudhauses der Lohbusch Brauerei hat der Investor ein Schmuckstück gemacht.

(StadtSpiegel)