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Altes erhalten, neues weitergeben

Altes erhalten, neues weitergeben

Die St. Nikolaus-Bruderschaft bekommt in diesem Jahr eine neue, erste Fahne. Paramentensticker Hubert Schüler aus Rheydt-Pongs ist zurzeit dabei, aus Reststücken der alten Fahne ein neues Schmuckstück zu gestalten.

54 Jahre würde die alte, erste Fahne der Hardter St. Nikolaus Bruderschaft in diesem Jahr. Würde! Aber es geht nicht mehr, das gute, alte Stück beginnt sich aufzulösen. Eine neue Fahne muss her. Präsident Hermann-Josef Hauser holte sich fachmännischen Rat in Hockstein bei Paramentensticker Hubert Schüler. Nach Beratung mit dem Künstler und anschließend mit dem Vorstand wurde der Entschluss gefasst: Die neue Fahne wird in Auftrag gegeben und soll anlässlich der kommenden Hardter Kirmes im Mai 2016 (Wochenende nach Christi Himmelfahrt) an den Aufzügen der St. Nikolaus Bruderschaft erstmalig gezeigt werden.

Wie die alte Fahne, so wird auch dann die neue als erste Fahne der Bruderschaft geführt, die zum jeweiligen Königshaus gehört und die den König zu allen Terminen begleitet.

Hubert Schüler ist emsig dabei, aus Stücken der alten Fahne das neue Tuch zu besticken. Retten konnte man nur noch die Abbildung des Nikolaus und einzelne Buchstaben, alles andere wie Tuch, Schriftzeichen und auch das Bild der Nikolauskapelle müssen neu gestickt werden. Reliefstickerei, das Aufbringen der einzelnen erhabenen Buchstaben, nennt Hubert Schüler eine Arbeit, die bei der Hardter Fahne angewendet wird. Alles andere ist Nadelmalerei, die mit Nadel, Faden und Japangold auf das neue, grüne Tuch gezaubert wird.

Eine aufwändige Arbeit, die Hubert Schüler da vor sich hat. Muss auch sein, dass verlangt schließlich die Bruderschaft. Präsident Hermann-Josef Hauser: „Schließlich wollen wir altes erhalten und neues weitergeben, deshalb müssen auch der Nikolaus und die Nikolauskapelle als Wahrzeichen unserer Bruderschaft auf der neuen Fahne erhalten bleiben, bzw. neu gestickt werden.“

Hubert Schüler ist ein Künstler von internationalem Ruf. Er zählt zu den wenigen Künstlern in Europa, die die außergewöhnliche und einzigartige Technik der wertvollen antiken Haar- und Nickelgoldkunst beherrschen. Höhepunkt seines Schaffens war 1999 die persönliche Überreichung einer von ihm hergestellten Mitra an den damaligen Papst Johannes Paul II.

Nun ist er dabei, den Hardter ein neues Schmuckstück herzustellen. Die Bruderschaft weiß sich in besten Händen.

(StadtSpiegel)