Von Höcksken auf Stöcksken: Am Ende des Weidezauns in Voursenbeck

Von Höcksken auf Stöcksken : Am Ende des Weidezauns in Voursenbeck

Holperstraßen und -wege, um ihre Stoßdämpfer besorgte Bürger, der Wunsch nach geraden, asphaltierten Flächen (genau so wie früher immer schon war) auf der einen Seite und ein ganz simpler Grund, der alles dies verhindert: Kein Geld — oder Finanzdruck, wie es die Stadt Nettetal jetzt erklärte.

Um Straßen, Wege und Plätze im möglichst besten Zustand halten zu können, kreisen nun wie schon im vergangenen Jahr die Mitarbeiter der GDS Geo Daten Service GmbH über Nettetals Straßen: Ihre Aufgabe: Erfassen und Bewerten.

Wer sich beobachtet fühlt und glaubt, seinen Vorgarten samt Teegebäck und Apfelsinenlikör bald im Internet wieder finden zu können, kann beruhigt sein. Die Street-Viewer von Google sind nicht unterwegs. Die Daten dienten ausschließlich der Verwaltung für interne Verwendungszwecke, schreibt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung: Daten von Straßenzügen, Fahrbahnen und den angrenzenden Bereichen. Man muss ja wissen, was wo ist. Ein ganz anderes Kapitel: Was letztendlich im Navi zu hören ist, sind die Informationen vom Land NRW, die diese Informationen vom Kreis Viersen bekommen, der wiederum auf Daten der Stadt Nettetal und deren so genannte Straßen-Schlüssel für eine neue Straße zurückgreift. Wer sich immer noch überwacht fühlt, der darf sich am Ende nicht wundern, warum die charmante Dame im Navi am Weidezaun in Voursenbeck auch nicht weiter weiß.

Indes versicherte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner, er habe lange nach einem Parkplatz suchen müssen, als er am vergangenen Wochenende das Frühlingsfest in Kaldenkirchen besuchte. Proppevoll war die Innenstadt. Überhaupt: Die Bezeichnung "Frühlingsfest" mag der Tradition geschuldet sein, "Musikfest" ist aber ein mindestens genauso treffender Begriff. Das haben die Kaldenkirchener fein hinbekommen. Hut ab für Kaldenkirchen.