Angebot jetzt erweitert
Lank-Latum Das St. Elisabeth-Hospital Meerbusch hat sein Ausbildungsangebot ausgeweitet: Nun ist auch eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin möglich.
Seit diesem Herbst haben mit Johanna Schmitz und Yvonne Feder die ersten jungen Frauen ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am St. Elisabeth-Hospital in Lank-Latum begonnen. In Zusammenarbeit mit der Krankenpflegeschule am St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort werden sie sowohl in Meerbusch als auch in Lintfort und bei unterstützten Organisationen alles erlernen, was im Rahmen der dreijährigen Ausbildung vermittelt werden muss. Beide Krankenhäuser gehören zur St. Franziskus-Stiftung, Münster.
„Wir können hier in Meerbusch einen umfangreichen Teil der Ausbildung vermitteln“, erläutert Pflegedirektor Willi van Stiphoudt. „Sowohl in unserer Klinik für Innere Medizin als auch in der Orthopädie haben wir geschulte Praxisanleiter, die die Ausbildung begleiten werden“, führt Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf weiter aus.
Mit der im eigenen Haus ermöglichten Ausbildung will Pflegedienstleiterin Sabine Richter dem zu erwartenden Fachkräftemangel begegnen. „Wir müssen in den nächsten Jahren damit rechnen, dass immer mehr gut-ausgebildete Fachkräfte fehlen werden“, führt sie aus. Denn die Pflegeberufe werden unter dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem aktiven Berufsleben besonders zu leiden haben.
Dabei hat die Tätigkeit in pflegenden Berufen eine gute Reputation in der Gesellschaft, die Attraktivität ist vorhanden. Dennoch gibt es Wettbewerb – denn auch andere Berufszweige konkurrieren mit ihren Ausbildungsmöglichkeiten. Joachim Plantholt, Kaufmännischer Direktor, sieht trotzdem nicht völlig schwarz: „Es gibt sehr viele Chancen der Weiterqualifizierung und Spezialisierung, das zeichnet die Pflege-Berufe schon aus.“ Auch der Umgang mit Menschen, die Möglichkeit, aktiv zu helfen und die große Dankbarkeit der betreuten Patienten sind weitere, große Pluspunkte, die eine Entscheidung für einen Beruf in der Pflege erleichtern.
Was in anderen Wirtschaftszweigen noch Zukunftsmusik ist, wird in der Pflege seit Jahren praktiziert: Für Männer und Frauen gibt es den gleichen Lohn bei gleicher Tätigkeit. „Das ist schon ein großer Unterschied zu anderen Berufszweigen“, erläutert Clemens Roeling, stellvertretender Pflegedirektor.
Aufregen kann er sich allerdings über unqualifizierte Äußerungen, mit denen der Fachkräftemangel gern kommentiert wird. Wenn jemand „Pflegen kann doch jeder“ sagt – dann sei das schlicht falsch, betont der Pflegedirektor. Denn die Anforderungen an die Pflegekräfte steigen ständig, neue Versorgungsformen kommen dazu.
„All das erfordert eher eine höhere als eine niedrigere Qualifikation“, macht Willi van Stiphoudt deutlich. Denn Pflegekräfte müssen heute jederzeit fachlich auf eine Patientensituation reagieren können. „Das ist dann schon eine Gefahr, wenn keine entsprechende Qualifikation vorhanden ist“, so der Fachmann.