Zurück im Traumjob: Angelique will ein Beispiel sein

Zurück im Traumjob : Angelique will ein Beispiel sein

Angelique Jorek aus Süchteln ist gelernte Gärtnerin. Doch als sie ihren Sohn Enrico alleine großziehen musste, blieb keine Zeit mehr für einen Job. Als der Siebenjährige jetzt in die Schule kam, fand sie zunächst keine Stelle - doch Dank einer Initiative der Arbeitsagentur steht sie wieder in "Lohn und Brot" - und möchte anderen Alleinerziehenden Mut machen.

Jeden Morgen fährt Angelique mit ihrem Fahrrad aus dem Rahser in die Gärtnerei Joeden an den Ortsausgang Süchtelns in Richtung Vorst. Ihren Sohn Enrico hat sie da schon längst zur Schule gebracht. "Sie kommt bei Wind und Wetter mit ihrem Rad, braucht etwa 20 Minuten. Man merkt einfach, sie ist mit Herzblut dabei", sagt Gartencenter-Inhaber Philipp Joeden.

Anja Loeff, Gleichstellungsbeauftragte der Agentur für Arbeit Krefeld, weiß, dass es Alleinerziehende besonders schwer haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Das Problem ist oft die Kinderbetreuung, die mit den Arbeitszeiten kollidiert. Außerdem wissen viele Mütter, aber auch Väter, die lange aus ihren Berufen raus waren, oft nicht mehr richtig, wie sie eine Bewerbung schreiben sollen, worauf es ankommt", bestätigt Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Krefeld.

Hilfe bekommen alleinerziehende Mütter, aber auch Väter, deren Zahl steige, direkt bei den Beratern der Arbeitsagentur. "Man lernt, wie man Bewerbungen schreibt, man macht professionelle Fotos, man wird bei ersten Begegnungen mit potenziellen Arbeitgebern begleitet", erklärt Anja Loeff. Genauso war es auch bei Angelique Jorek, die drei Praktika absolvierte, ehe es mit dem Traumjob klappte.

Doch nicht nur Arbeitssuchende profitieren von der Hilfe der Agentur für Arbeit. "Neben der Tatsache, dass Angelique einfach eine klasse Mitarbeiterin ist, ist aus betrieblicher Sicht natürlich auch wichtig, dass die Stelle von der Agentur gefördert wird", sagt Philipp Joeden. Angelique selbst kann das eigentlich egal sein, denn sie gewinnt durch ihren Job doppelt: Neben des neuen Gehalts hat sie auch neuen Mut bekommen: "Ich bin nicht mehr einfach nur Mutter, sondern kann endlich auch mal wieder etwas für mich tun, in meinem Beruf aufgehen und neues Selbstwertgefühl bekommen. Das ist eigentlich das Wichtigste."