Antreten im Festzelt

Antreten im Festzelt

Trotz Dauerregen wirkt Johannes Bäumges gelöst und heiter. Wo der 39-jährige König der St. Johannes-Schützenbruderschaft sonst als Vizepräsident und Politiker vor allem Verantwortung trägt, konnte er diesmal mit Ehefrau Yvonne und seinem Königshaus einfach feiern.

Zwar mussten am Sonntag gleich zwei Paraden abgesagt werden, aber der Stab um General Hans-Jürgen Brocker hatte Plan B ausgearbeitet. Die 285 Schützen packten alle mit an, um das Festzelt zum Antrittsplatz umzubauen, Stühle und Tische wurden zur Seite gerückt, unter Führung der Offiziere jedes bisschen Platz für die Schützenzüge zur Aufstellung genutzt.

Das Königshaus nahm wie die Musikzüge in der Mitte Aufstellung, während die Ehrengäste von der Tribüne aus beobachten konnten, wie sich auf verschlungenen Pfaden das Schützenregiment wieder nahtlos zusammenfügte. Das komplizierte Manöver lief wie einstudiert ab. Danach dauerte es nur Minuten, bis das Festzelt wieder in den Urzustand zurückzusetzen. Zuvor hatte der Hofstaat in Kutschen Niederheide bereist, die Schützen aber ins trockene Zelt statt zum Umzug befohlen. Die Gäste des Bruderschafts- und Bezirkskönigs waren zuvor vom Bäumgeshof mit einem spontan herbeigeschafften Linienbus zum Zelt chauffiert worden. Dort feierte die Bruderschaft dann doppelt ausgelassen.

Das nasse Wetter machte dem Grenadierzug Steile Brise beinahe einen Strich durch die Rechnung. Zugmitglied Frank Püllen sollte beim Frühschoppen das Silberne Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften erhalten. Um die Überraschung nicht zu verderben, hatte ihm niemand extra nahegelegt ins Zelt zu kommen. Zugführer Hubert Scheffler versicherte: „Der Frank ist seit Jahrzehnten immer da!“ Aber diesmal fehlte er. Beim Rückweg in der Nacht war die Uniform so durchnässt worden, dass er sich per SMS abmeldete. So wurden mit diesem Orden Frank Konnes, Rudolf Hendricks und Peter Maaßen ausgezeichnet. Thomas Molls erhielt sogar den Hohen Bruderschaftsorden. Über den Verdienstorden der Johannes-Bruderschaft freuten sich außerdem Frank Nießen und Peter Schmidke. Als Frank Püllen dann trocken aber immer noch ahnungslos ins Zelt kam, wurde die Verleihung spontan ins Abendprogramm eingebaut.

Unterm Strich zeigte sich Schützenpräsident Alfred Kopp zufrieden. Alles hat reibungslos geklappt und die Sommernachtsparty am Freitag war trocken und gut besucht.

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Am Montag traten gleich zwei Schützenbrüder, nämlich Marcell Klam und Stefan Strasser, zum Duell um die Königswürde an. Mit dem 87. Schuss konnte sich Strasser durchsetzen. Marcell Klam wird ebenso wie sein Onkel Dirk Klam Minister, Königsoffizier ist Peter Klenner.

(StadtSpiegel)