Auf zur Presbyterwahl !
Meerbusch Am kommenden Sonntag, 14. Februar, sind rund 10 000 Protestanten in Meerbusch aufgerufen, neue Presbyterien zu wählen. Und die Pfarrer gehen bereits jetzt davon aus, dass sich die Gemeinden in Zukunft immer mehr annähern – bis es nur noch eine evangelische Kirchengemeinde in Meerbusch geben wird.
Die Demokratie ist eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit. Über Jahrhunderte war es ein langer Weg, um die Herrschaften von sich abzuschütteln, sich der Fesseln zu befreien. Einen kurzen Weg haben die Meerbuscher Protestanten am kommenden Sonntag, 14. Februar, in Meerbusch: Lediglich bis zu ihren Kirchen in Osterath, Lank-Latum/Strümp und Büderich müssen sie gehen, um ihr demokratisches Recht auf Wahl wahrzunehmen. Und ein oder mehrere Kreuzchen zu machen kostet nur wenige Sekunden im Leben. Daher haben die drei evangelischen Kirchengemeinden auch die Presbyterwahlen unter das Motto „Aufkreuzen und Ankreuzen“ gestellt. Simpel. Einfach. Schnell. Und es lohnt sich. „Wir sind eine Kirche von unten, nach dem synodalen Prinzip“, sagen die drei Geistlichen Wilfried Pahlke, Heike Gabernig und Birgit Schniewind. In Vertretung für ihre Kollegen machen die drei Pfarrer und Pfarrerinnen aus Osterath, Lank-Latum und Büderich Werbung für den kommenden Sonntag. Rund 10 000 Wahlberechtigte der gut 12 700 evangelischen Christen in Meerbusch sind dann aufgerufen, ihre Gemeindevorstände neu zu wählen.
Und die Stimmung ist äußerst positiv: Gab es bei der letzten Wahl nicht ausreichend Kandidaten, stehen jetzt zahlreiche bekannte, aber auch neue Gesichter auf den Listen – so viele, dass die Meerbuscher wieder „die Wahl“ haben. In Osterath stehen bei neun wählbaren Presbyterplätzen fünf neue Gesichter auf der Liste, vier bisherige Presbyter stellen sich nicht mehr der Abstimmung. In Lank-Latum/Strümp werden alle elf bisherigen Presbyter auf den Listen stehen, dazu würden aber gerne noch fünf weitere Meerbuscher in den Kirchenvorstand aufrücken. Und in Büderich finden sich sogar sechs Christen auf der Wahlliste, die bisher nicht der Gemeindeleitung angehörten. Dort haben sich fünf „alte Presbyter“ aufstellen lassen, insgesamt gibt es im Büdericher Presbyterium neun Positionen zu bekleiden. Und die Aufgaben eines Presbyteriums sind leicht erklärt: „In geistlicher Hinsicht bestimmt es über die Gottesdienste und das geistliche Leben. Es entscheidet über die Finanzen und das Personal der Gemeinde“, erklären Wilfried Pahlke, Heike Gabernig und Birgit Schniewind. Weiter: „Das Presbyterium ist kein Aufsichtsrat oder Kuratorium, sondern ein Leitungsgremium, das die Entscheidungen immer auch an geistlichen Kriterien orientiert.“ Die Presbyter werden für vier Jahre gewählt, eine Zeit, in der schon Weichen für die Zukunft gestellt werden. Denn: „Aktuell haben wir noch 5,12 Stellen für Pfarrer, im Jahr 2025 sind nur noch drei Stellen für Meerbusch vorgesehen.“ Eine der Aufgaben der neuen Presbyter wird daher sein, jetzt schon zu schauen, wie die verschiedenen Gemeindeleben immer mehr miteinander verflochten werden können, um in Zukunft effektiver zusammenzuarbeiten – bis es wahrscheinlich am Ende nur noch eine große Meerbuscher Kirchengemeinde der Protestanten geben wird. Neben den Wahlen finden in den einzelnen Kirchen noch gesonderte Veranstaltungen wie das Kirchenkabarett mit „Pfarrer Maybach“ in der Christuskirche um 18.30 Uhr statt. Oder in der Kreuzkirche in Lank ist am Wahlsonntag das Sonntagscafé von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Wählen darf in der evangelischen Kirche jeder, der konfirmiert ist.
Öffnungszeiten der Wahlorte:
- Büderich: in den Gemeindesälen der Bethlehem- und der Christuskirche von 11.15 bis 18 Uhr
- Strümp/Lank-Latum: in der Versöhnungs- und der Kreuzkirche von 9 bis 18 Uhr
- Osterath: im Gemeindezentrum von 11.15 bis 18 Uhr
