Auftakt der blau-weißen Wochen

Auftakt der blau-weißen Wochen

Sonderlich abwechslungsreich ist das Programm der kommenden Woche nicht für Borussia Mönchengladbach - aber es könnten sehr erfolgreiche Wochen werden. Mit dem Spiel beim Hamburger SV heute im Pokalviertelfinale steht die vierte englische Woche in Folge an.

„Was gibt es schönes für einen Fußballer, als alle drei Tage Fußball zu spielen. Müdigkeit zählt da nicht.“ Mit breiter Brust spricht Dieter Hecking diese Worte. Während fast ganz Mönchengladbach auf den Beinen ist, um am Straßenrand den Jecken beim Veilchendienstagszug zuzujubeln, liegt der Fokus beim VfL Coach auf der Partie heute in Hamburg. Und Nichts wäre Hecking lieber, als gleich weiterzufeiern. Im Vorbeigehen ist das sicherlich nicht möglich - auch wenn der HSV am Wochenende beim herben 0:8 in München mal wieder sein grausiges Gesicht gezeigt hatte. „Gerade zu Hause haben sie in den letzten Wochen jedoch richtig gut gespielt“, mahnt Hecking, der dennoch nicht mit seinem Kollegen Markus Gisdol tauschen möchte. „Ob du zum Bäcker gehst oder zum Kiosk, jeder spricht dich in Hamburg sicherlich auf das Ergebnis an. Das kann man nicht mal eben aus den Klamotten schütteln.“

Umso wichtiger ist es da für den VfL, dass er die Aufgabe genauso ernst nimmt, wie die am letzten Donnerstag in Florenz oder am Sonntag in Ingolstadt. 120 Kilometer war sein Team am Wochenende wieder gelaufen - die meisten aller Bundesligisten. „Wenn es läuft, dann kann man die 120 Kilometer ohne Probleme gehen, wenn es allerdings nicht läuft, dann hat man das Gefühl, immer einen Kühlschrank mit sich herumzutragen“, weiß auch Max Eberl. Borussias Sportdirektor träumt davon, einmal was Blechernes in der Hand zu halten - der Pokal wäre da der kürzeste Weg. „Wenn man im Viertelfinale steht, dann scheint der Weg nicht mehr soweit zu sein - allerdings werden die Hürden höher“, so Eberl. Wohl dem, der dabei auf einen so breiten Kader wie die Borussia zurückgreifen kann - und einen Lars Stindl in absoluter Topform. „Lars führt die Mannschaft in hervorragender Art und Weise - auch wenn er kein Lautsprecher ist“, verrät Hecking. Einzig seine oftmals zu selbstkritische Art würde ihm manchmal im Weg stehe. „Ich habe ihm einfach versucht den Druck zu nehmen“, so Hecking - und Stindl dank es ihm mit Toren.

Auch Jonas Hofmann hatte sich Hecking im Trainingslager zur Seite genommen um zu erfahren, warum sein Durchbruch in Mönchengladbach bisher auf sich warten ließ. „Ich wusste, dass er den Unterschied ausmachen kann - und das erwarte ich auch von ihm“ - vielleicht schon heute Abend in Hamburg.

(StadtSpiegel)