Ausgezeichnetes Engagement

Ausgezeichnetes Engagement

Der Bürgerverein Rheindahlen (BVR) verlieh drei verdienten Bürgern Rheindahlens den „Lott jonn“-Preis 2015. Geehrt wurden Gisela und Michael Hüske und Heinz Lenzen für gemeinnütziges Engagement und Hilfsbereitschaft.

Wenn der Vorsitzende des Bürgervereins Rheindahlen, Charly Jansen, in der Gaststätte „Zur alten Post“ an der Hardter Straße zum Mikrofon greift, dann geht es meistens um die Verleihung des „Lott jonn“- Preises – so auch diesmal. Im gut gefüllten Saal nahmen Gisela und Michael Hüske sowie Heinz Lenzen den Preis entgegen. Bereits zum fünften Mal wurden würdige Rheindahlener mit diesem Preis ausgezeichnet.

Das Ehepaar Hüske hat sich die Annahme des Preises einige Zeit überlegt. In ihrer Bescheidenheit entschied das Ehepaar: „Ja, wir nehmen den Preis an, aber stellvertretend auch für den gesamten Ökumenischen Arbeitskreis Asylanten in Rheindahlen.“ Hervorstechend ist schon seit langem ihr ehrenamtlicher Einsatz für die Flüchtlinge im Übergangsheim an der Hardter Straße, wo derzeit etwa 100 Menschen in katastrophalen Unterkünften leben müssen. Auch in den Unterkünften im ehemaligen TiN sowie an der Aaachener Straße sind die beiden überaus wirksam tätig. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet etwa 1.800 Flüchtlinge, die von 300 Ehrenamtler betreut werden.

23 Jahre fühlt sich das Ehepaar Hüske schon der Nächstenliebe verpflichtet. In seiner Laudatio betonte der Vorsitzende des BVR, Charly Jansen: „Es gibt Gott sei Dank noch Menschen, die nicht nur Spendenquittungen ausfüllen“, und meinte damit natürlich hier die Preisträger. Und was leisten diese Ehrenamtler? Bei Behördengängen oder beim Arztbesuch wirken sie unterstützend, ebenso wenn es sich um Kitas und Schule geht. Sie versorgen die Flüchtlinge mit Kleidung, Hausrat und Möbeln, helfen bei anfallender Ausreise oder Abschiebung, vermitteln Sprachkurse und Patenschaften und kümmern sich im Bereich der Freizeitgestaltung. Jansen: „Hüske ist die verkleinerte Form vom plattdeutschen Huus. Das Haus gibt ein Dach über den Kopf. Es ist Schutz und Schirm. Mehr wollen auch die beiden Preisträger auch für ihre Klientel nicht.“

Heinz Lenzen, der dritte Preisträger im Bunde, war über viele Jahr Verwaltungsfachsangestellter in der Bezirksverwaltung Rheindahlen. Ein Beamter, der keineswegs nur stur auf Verordnungen schaute oder auf seinen pünktlichen Feierabend: Zu Heinz Lenzen konnten die Bürger auch nach Feierabend kommen und ihr Anliegen vortragen. Lenzen stand immer mit Rat und Tat zur Seite, gab in Sachen Versicherungs- und Rentenfragen so manchen wertvollen Tipp und erwies sich somit als „nicht-mechanischer“ Beamter mit viel Herz für den Bürger. „Heinz Lenzen war einfach immer für den Bürger da. Er sah seine Aufgabe darin, den Menschen zu helfen, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen. Er war nicht ein Verhinderer, er war ein Förderer“, pries Jansen den Ausgezeichneten. Jansen weiter: „Wie oft sieht man in so manchen Beamten nicht den Förderer, der mein Anliegen versteht, sondern den Behinderer, der nach allem sucht, was meinem Anliegen entgegen steht.“

(StadtSpiegel)