Bange Frage: „Dürfen wir bleiben?“

Bange Frage: „Dürfen wir bleiben?“

Der Ökumenische Arbeitskreis für Asylfragen MG-Rheindahlen unter der Federführung von Gisela und Michael Hüske und Peter Richter, hat Bewohnern, besonders auch den Kindern, im Übergangsheim an der Hardter Straße wieder einen schönen Nachmittag beschert.

Im Flüchtlingsheim vor den Toren Rheindahlens leben zurzeit mehr als 80 Asylsuchende, darunter 20 Kinder, in bedrückenden Verhältnissen. Auf nur 23 Quadratmetern„hausen“ teilweise fünf Familienmitglieder. Die sanitären Einrichtungen in der 1992 entstandenen Flüchtlingsunterkunft sind noch dazu mehr als dürftig. Zudem belastet die Frage „Dürfen wir bleiben, oder steht uns die Abschiebung bevor?“ enorm die Psyche.

Besonders die Kinder leiden unter diesen Zuständen. Prekär ist auch, dass sich die Asylsuchenden verschiedenster Nationen und Kulturen nicht selten eine Unterkunft teilen müssen, was zwangsläufig zu Kontroversen führt, die sich auch schon mal in heftige Streitereien entladen.

Der Ökumenische Arbeitskreis für Asylfragen MG-Rheindahlen ruft mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern immer wieder schöne Aktionen ins Leben, die den Asylsuchenden – und hier besonders auch den Kindern – das Dasein etwas erträglicher machen sollen. In diesem Jahr stand neben vielen vorausgegangenen Aktivitäten wieder ein „Nachmittag der Begegnung“ an, der auch als „Brückentag“ verstanden werden kann, denn: „Wir wollen Brücken bauen zwischen den Flüchtlingen und unseren hiesigen Bürgern“, sagt Gisela Hüske. Und etliche Rheindahlener Bürger folgten dem Aufruf des Arbeitskreises. So wurden an diesem besonderen Tag Zeltgarnituren aufgestellt, die das Angebot an Sitzplätzen in Form von festinstallierten Bänken (Spende des Integrationsrates) erweiterten. Die Tische zeigten sich daraufhin bald reichlich gedeckt. Bei Kaffee, Tee und kühlen Getränken, frischem Obst und vielen kulinarischen Köstlichkeiten ergab sich eine angenehme Atmosphäre – wie geschaffen, um sich zu unterhalten, neue Kontakte zu knüpfen und das eine oder andere Problem zu besprechen.

Auch die Kinder konnten über Abwechslung nicht klagen. Die „Initiative Geflüchtete Menschen“ der Hochschule Niederrhein lieferte hierzu noch ein Spielmobil für die kleinsten Teilnehmer, die sich zudem an einem Riesen-Mikado, an Seilhüpfen und einer Mal- und Schminkaktion erfreuen konnten, wodurch sich der Nachmittag bunt und farbenprächtig präsentierte. Da viel Sonnenschein den „Nachmittag der Begegnung“ begleitete, war die Stimmung hervorragend. Die Freude und die Bereitschaft zur Mithilfe war groß, und am Abend waren sich alle einig: Dieser Nachmittag hatte wieder gezeigt, wie unkompliziert und bereichernd ein Miteinander sein kann.

(StadtSpiegel)