Der ständige Wetterumschwung mit viel Regen verdirbt Landwirten die Ernte: Bauern fürchten um ihren Weizen

Der ständige Wetterumschwung mit viel Regen verdirbt Landwirten die Ernte : Bauern fürchten um ihren Weizen

„Wann wird es mal endlich wieder Sommer?“, fragen sich viele Landwirte im Rheinland. Denn die Ernte ist eine echte Hängepartie. Immer wiederkehrende Niederschläge unterbrechen ständig die Getreideernte.

Bisher gab es im August noch keinen echten Druschtag, bei dem die Mähdrescher von morgens bis tief in Nacht durchrauschen konnten. Nach wie vor stehen im Rheinland noch rund 20 Prozent des Weizens auf dem Halm.

Dabei gibt es in der Region eine breite Streuung. Im südlichen Rheinland und am Niederrhein dürfte die Getreideernte kurz vor dem Abschluss stehen. Während insbesondere in der Region um Düsseldorf, im Bergischen Land und im Großraum Erkelenz mancher Betrieb die Weizenernte erst zur Hälfte eingefahren hat. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, konnten die Qualitäten trotz der schwierigen Witterungsbedingungen weitestgehend gesichert werden. Allerdings enttäuschten die Erträge. Entgegen vieler Erwartungen kann der durchschnittliche Ertrag des Vorjahresaufgrund der derzeitigen Einschätzung um rund 10 Prozent unterschritten werden.

Insbesondere aufgrund des Lagergetreides und der schwierigen Erntebedingungen hat es höhere Verluste als ansonsten üblich beim Drusch gegeben. Über das endgültige Ergebnis entscheidet letztlich, wie der noch auf dem Halm stehende Weizen eingebracht werden kann.

Trotz der zahlreichen Unwetter und des immer wieder kehrenden Regens konnten bisher die wichtigen Qualitätsparameter beim Getreide gehalten werden. Die sogenannte Fallzahl, die Hinweise auf das mögliche Backvolumen des aus dem Getreide gewonnen Mehls gibt, wurde bisher in mehr als 80 Prozent des erfassten Getreides mit mehr als 220 Sekunden erreicht. Auch die Eiweißqualitäten sind mit 11 bis 12 Prozent ansprechend, während das Hektolitergewicht mit rund 75 kg/hl etwas schwächer ausfällt. Der Weizen in der Köln-Aachener-Bucht weist damit anders als etwa viele französische Getreidepartien Backqualitäten auf. Der RLV geht davon aus, dass die Mühlen Vorort sich gut aus dem regional erzeugten Brotweizen versorgen können.

(Report Anzeigenblatt)