Begegnung mit einem Flüchtling

Begegnung mit einem Flüchtling

Treffen vor dem Treff am Römerbrunnen: Mahmoud Almasri schüttelt dem älteren Herrn im dunklen Anzug die Hand, verbeugt sich, während er die Hand auf seine Brust legt und sich vorstellt.

Mahmoud Almasri wurde am 24. Januar 1994 geboren. Er kommt aus Dara, das im Süden Syriens an der Grenze zu Jordanien liegt. „Seit dem 16. November 2014 bin ich in Mönchengladbach“, sagt er. Seine Antworten sind präzise, sein Deutsch phänomenal. Im syrischen Homs hat er Informationstechnik studiert , floh, als die Stadt im Krieg versank, wollte in der Türkei weiterstudieren, was ihm verweigert wurde und machte sich auf nach Deutschland.

Deutsch ist doch schwer! „Wenn man es braucht, finde ich es leicht“, erzählt der schmale 21-Jährige mit einem zurückhaltenden Lächeln. Flüchtlingen hilft er beim Formularkram und dolmetscht. Wie geht es seiner Familie? Eltern und Geschwister leben in Syrien. „In Europa bin ich ganz allein.“ Über den Kurznachrichtendienst Whats App versucht er Kontakt zu halten, „aber dort gibt es selten Internet.“ Hat er einen Rechner? Er schüttelt kurz den Kopf und grinst. Worüber? „Ach, im Arabischen heißt der Computer auch ’Rechner’.“

In Düsseldorf will er sein Studium fortsetzen, im Volksverein hat er seit zwei Wochen Arbeit. Sein Aufenthalt ist auf drei Jahre begrenzt. Vermittelt hat das Treffen Tony Trapp. Der Sozialexperte arbeitete Jahrzehnte hier für die Stadt, bis zur Rente. Als ich Mahmoud Almasri frage, wer sein bester Kumpel ist, deutet er scheu auf Tony Trapp. Der lächelt. Sein Telefon geht. Klingelton ist ein Musikstück vom 1960er-Jahre-Underground-Musiker Frank Zappa. Trapp steht auf Rock und Jazz und hat Mahmoud Almasri mal zur Jam-Session mitgenommen.

Am Ende hätte Mahmoud zu ihm gesagt: „Andrea Berg macht aber auch sehr schöne Musik.“

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in die Lage am Römerbrunnen auf Seite 4

(Report Anzeigenblatt)