„Bereicherung für Willich“

„Bereicherung für Willich“

Erneut hat sich ein Sponsor für die Künstlergemeinschaft Art.together gefunden. Das Ehepaar Claudia und Winfried Eitel förderte die Gemeinschaft jetzt mit 1 000 Euro. Als Gegengabe gab es dafür ein Bild des syrischen Künstlers Waleed Ibrahim.

„Ich finde es faszinierend, dass in dem Atelier so viele unterschiedliche Künstler zusammenkommen“, sagt Claudia Eitel. Sie und ihr Mann sehen darin eine große Bereicherung für Willich und die Region. Am besten finden sie, dass nicht nur die heimischen Künstler mit Kunstschaffenden, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, im Dialog stehen, sondern dass sich jeder Interessent hieran beteiligen kann. Denn die Türen des Ateliers in dem ehemaligen Schleckerlokal in der Bahnstraße 14 stehen für Besucher offen, sobald Künstler anwesend sind. Und das ist fast täglich der Fall.

Wer das Atelier betritt, kommt schnell mit den Künstler ins Gespräch und erfährt viel über die Gründe, welche die ausländischen Künstler zur Flucht aus den Kriegs- und Krisengebieten bewogen haben. Auch Waleed Ibrahim konnte weder in seinem Heimatland Syrien noch in Dubai, wo er einen Lehrauftrag an der Universität hatte, so arbeiten wie er wollte. Als Kurde konnte er in Damaskus zwar studieren (Master of Arts und Pädagogik), künstlerisch arbeiten konnte er dort aber nicht.

Über 20 Jahre war er deshalb in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig. Er hatte einen Lehrauftrag an einer Universität und eine Firma für Innenarchitektur und hat zahlreiche Hotels und Paläste ausgemalt und eingerichtet. Aber er hat auch mit Behinderten gearbeitet und sich kritisch mit der Gesellschaft in den Emiraten auseinandergesetzt. Deshalb musste er letztlich Dubai verlassen.

Bilder von Waleed Ibrahim hat das Ehepaar Claudia und Winfried Eitel erstmals gesehen, als es im Januar die große Ausstellung von Art.together im Gründerzentrum der Stadt Willich im Stahlwerk Becker besucht hat. Seine teils großformatigen Arbeiten sind auch in dem Atelier in der Bahnstraße nicht zu übersehen. Seine Kompositionen schwelgen in Farben und verbinden die orientalische mit der europäischen Malerei. Sein Bild wird einen Ehrenplatz im Wohnzimmer der Eitels erhalten.

(StadtSpiegel)