Beuys-Kreuz in Kleve

Beuys-Kreuz in Kleve

Heute, 1. Mai, wird in Kleve die Ausstellung „Joseph Beuys – Werklinien“ eröffnet. Und: Der Torflügel und das Auferstehungssymbol aus dem Alten Kirchturm in Büderich kehren bis September an ihren Ursprungsort zurück.

Im Museum Kurhaus in Kleve beginnt heute, am 1. Mai, eine Sonderausstellung mit dem Titel „Joseph Beuys – Werklinien“. Anlass ist der 30. Todestag des Künstlers am 23. Januar und der 95. Geburtstag am 12. Mai 2016. Für die Ausstellung wird das Klever Atelier, in dem Beuys in den Jahren 1954 bis 1967 arbeitete, erstmals komplett wieder hergerichtet.

 Das Auferstehungs- und Erlösungssymbol verströmt im Turminneren eine beeindruckende Stimmung.
Das Auferstehungs- und Erlösungssymbol verströmt im Turminneren eine beeindruckende Stimmung. Foto: Stadt Meerbusch

Die Besonderheit: Zu sehen sind auch drei markante Ausstellungsstücke aus dem Alten Kirchturm in Büderich. Die beiden mächtigen Eichenholz-Torflügel mit den Namen der 222 Büdericher Weltkriegsopfer und das ebenfalls von Joseph Beuys in Kleve geschaffene Auferstehungssymbol sind gerade in den Werkstätten des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege in Pulheim-Brauweiler restauriert worden. Von dort ging es per Spezialtransport direkt ins Museum nach Kleve. Bis zum 4. September können die drei Teile dort mit zahlreichen anderen Beuys-Arbeiten bewundert werden. Zum jährlichen „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September werden Torflügel und Auferstehungssymbol wieder am angestammten Platz im Alten Kirchturm an der Dorfstraße hängen. In der Zwischenzeit wird nach der Außenfassade im letzten Jahr nun auch der Innenraum des Turms saniert.

„Das Büdericher Mahnmal gehört zu den wichtigsten und größten Werken, die Beuys in seinem Klever Atelier geschaffen hat“, sagt Valentina Vlasic, Kunsthistorikerin und Kuratorin am Museum Kurhaus. „Dass wir diese Arbeit im Rahmen einer Kooperation mit der Stadt Meerbusch hier an ihrem Entstehungsort zeigen können, ist eine kleine Sensation.“ Und ein Quäntchen Glück gehörte auch dazu. Die Tatsache, dass das Gesamtkunstwerk in diesem Frühjahr ohnehin zur Sanierung anstand, habe die Ausleihe erst ermöglicht, so Stadtsprecher Michael Gorgs.

Im Jahr 1959 hatte Beuys das grobe Eichentor, die anmutige Holzplastik im Inneren und den Turmschacht selbst im Auftrag der damaligen Gemeinde Büderich als Gesamtkunstwerk gestaltet. Heute ist der Alte Kirchturm zudem die einzige Großarbeit von Joseph Beuys, die frei im öffentlichen Raum, außerhalb von Galerie- oder Museumsmauern bewundert werden kann.

(Report Anzeigenblatt)