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Kolumne: Bitte hinten anstellen!

Kolumne : Bitte hinten anstellen!

Nach dem Testspiel beim Wiener SC am Freitagabend bietet auch die kommende Trainingswoche den Spielern, die bei Borussia bislang selten oder gar nicht zum Einsatz gekommen sind, Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten: Während sich Borussia nach einem gelungenen Saisonstart mit vier Siegen aus sieben Bundesligaspielen — fast — am Platz in der Sonne aalt (Tabellenplatz drei), gibt es im Kader auch einige Kandidaten, die sich ihren persönlichen Saisonverlauf sicher anders vorgestellt hätten.

Beispielsweise

Michaël Cuisance

. Der junge Franzose war vergangene Saison der Senkrechtstarter bei den Fohlen. Als Ergänzungsspieler eingeplant, kam er durch verletzungsbedingte Ausfälle Anderer und eigene starke Leistungen zu mehr Spielen als erwartet. Als Krönung wählten ihn Gladbachs Fans zum Spieler der Saison 2017/18. Aktuell muss Cuisance dem Überangebot an ambitionierten Spielern im Mittelfeld Tribut zollen und steht hinten an. Insgesamt 30 Minuten kam er als Einwechselspieler in drei Bundesligaparttien zum Einsatz, 17 Minuten im Pokal, das wars. Der 19-Jährige wird sich auch in Zukunft gedulden müssen. Anders wahrscheinlich als

Ibrahima Traoré

, den zu Saisonbeginn erneut eine Verletzung aus der Bahn geworfen hatte. Ist der Ivorer wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, ist er wieder eine ernsthafte Alternative für die Außenbahn. Das Faible von Trainer Dieter Hecking für Traoré ist bekannt, auch weil der trickreiche und schnelle Stürmer oft Lücken reißt und Chancen kreiiert.

Des einen Freud', des anderen Leid: Weil Neuverpflichtung Allassane Plea trifft, wie er will (acht Tore in acht Pflichtspielen), bleibt

Josip Drmic

nur der Platz auf der Bank beziehungsweise der Tribüne. Ende der vergangenen Saison hatte sich der Schweizer nach schwerer Verletzung zurückgekämpft und noch wichtige Tore im Saisonendspurt erzielt.

Weil Plea, Thorgan Hazard und Patrick Herrmann derzeit vorne aber alle gut drauf sind, muss Drmic vorläufig weiter von außen zuschauen. Da half es ihm auch nicht, dass

Raffael

in den vergangenen Wochen mit anhaltenden Wadenbeschwerden ausfiel. Der Brasilianer trainierte auch in dieser Woche nur dosiert und individuell. Genaue Auskünfte über die Art und Schwere der Verletzung, die ihn nun schon seit über einem Monat außer Gefecht setzen, gibt der Klub nicht ab; der Begriff "Wadenprobleme" rechtfertigt eigentlich nicht eine solch lange Zwangspause.

Inzwischen scheint selbst eine Rückkehr Raffaels zum nächsten Bundesligaspiel gegen Mainz am Sonntag nicht realistisch — abgesehen davon, dass das Team auch ohne den "Maestro" bislang hervorragend funktioniert...

(Report Anzeigenblatt)