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Bomben oder keine Bomben?

Bomben oder keine Bomben?

Am Deichweg in Brüggen hat eine Fachfirma eine geomagnetische Untersuchung durchgeführt. Möglicherweise muss der Kampfmittelbeseitigungsdienst anrücken.

Was hängt denn da hinten am Trecker? Keine Egge, kein Pflug – was dann? Das Gerät gehört einer Spezialfirma für Boden-Sondierungsarbeiten und arbeitet mit dem Verfahren der Geomagnetik. „Dies kann man sich so vorstellen, als würde man mit einem großen Metalldetektor den Boden absuchen und erhält entsprechende Messwerte, wenn sich im Boden metallische Gegenstände befinden“, sagt eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf. Dort ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst angesiedelt. Und der wird gerade in Brüggen gebraucht.

Anfang Mai waren amerikanische Fachleute vom DPAA, einem nationalen Dienst, der nach vermissten amerikanischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg sucht, am Deichweg gewesen, um dort nach einem Flugzeug zu suchen, das im Januar 1945 abgeschossen worden sein muss. Der Pilot wurde nie gefunden. Nach einer Woche waren sie sicher, die Absturzstelle auf diesem Feld am Deichweg gefunden zu haben. Bei von ihnen Ende Juli durchgeführten Grabungen stellte sich dann auch heraus, dass dort in etwa sechs Metern Tiefe eine Maschine vom Typ P51 Mustang liegt. Allerdings eine andere. Die stürzte schon im Dezember 1944 hier ab. Der Pilot konnte sich retten, kam in Kriegsgefangenschaft und kehrte später nach Amerika zurück. Also kein Fall für DPAA.

Sehr wohl aber einer für die Gemeinde Brüggen. Denn bei diesem Flugzeug ist nicht klar, ob es zum Zeitpunkt des Absturzes mit Bomben bewaffnet war. Und falls ja, ob diese Bomben beim Aufschlag detonierten oder noch dort unten liegen.

Hinweise darauf, ob das so ist, soll der geomagnetische Scan Hinweise liefern. Die Daten, die am Donnerstag gesammelt wurden, sollen bis Ende nächster Woche ausgewertet sein. Falls sich dabei nicht eindeutig ergibt, dass keine Bomben dort unten sind, wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst anrücken müssen. Da wartet dann allerdings eine schwierige Aufgabe. Denn schon nach einer Spatentiefe stößt man hier auf Grundwasser. Bevor die Kampfmittelräumer arbeiten können, muss das Wasser weg. Diese Vorarbeiten müssten zunächst über einen Zeitraum von mehreren Wochen getan werden, dann könnte man suchen. Möglicherweise würde es dann kurzzeitig auch zu einer Evakuierung kommen.

(StadtSpiegel)