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Tour de France: Bora beim Giro im Höhenflug: "Einfach unglaublich"

Tour de France : Bora beim Giro im Höhenflug: "Einfach unglaublich"

(sid). Beim Giro d'Italia hat die deutsche Equipe Bora-hansgrohe bewiesen, dass sie mehr ist als nur das Team von Doppel-Weltmeister Peter Sagan. Etappensieg, Rosa Trikot und ein zweiter Platz - besser hätte es kaum laufen können.

Am ersten Ruhetag genossen die Giro-Überraschungen Lukas Pöstlberger und Rüdiger Selig bei einer gemütlichen Trainings-Ausfahrt die Sonne Siziliens. Der obligatorische Kaffee schmeckte den Profis aus dem deutschen Team Bora-hansgrohe nach dem traumhaften Auftakt-Wochenende bei der Corsa Rosa noch besser als sonst. "Die drei Tage auf Sardinien waren einfach unglaublich. Ich bin wahnsinnig glücklich", sagte Sportdirektor Jens Zemke.

Der Giro d'Italia hat gerade erst Fahrt aufgenommen, am Dienstag wartet auf dem Ätna die erste Bergankunft, doch für Bora haben sich praktisch schon alle Träume erfüllt: Etappensieg und Rosa Trikot für den Österreicher Pöstlberger zum Auftakt, ein zweiter Platz für den Sachsen Selig am Sonntag.

Auch Peter Sagan, der Top-Star der Mannschaft mit Sitz in Raubling bei Rosenheim, schickte Glückwünsche aus Kalifornien, wo er sich gerade auf die Tour de France im Juli vorbereitet. "Kompliment. Das war episch", schrieb der slowakische Doppel-Weltmeister bei Twitter über den Coup von Pöstlberger.

Das gesamte Team befindet sich in einem Stimmungshoch, wie auch Selig bestätigte, der am Sonntag nur dem Kolumbianer Fernando Gaviria unterlegen war. "Wir schweben hier auf Wolke sieben. Ich bin super stolz auf das, was wir hier leisten", sagte er bei radsport-news.com. "Die Mannschaft bewegt sich in einem Flow", fügte Zemke an.

Und es sind plötzlich die Fahrer aus der zweiten Reihe, die ins Rampenlicht drängen. Dabei war eben an der ausreichenden Leistungsdichte im Team von Manager Ralph Denk schon gezweifelt worden - auch weil Sagan naturgemäß einen großen Brocken des Budgets beansprucht.

Es lief auch nicht alles optimal bislang. Im Frühjahr blieb der erhoffte große Klassiker-Sieg des Slowaken aus, andere Fahrer sprangen kaum in die Bresche. Umso überraschender war der Coup von Pöstlberger auf der ersten Giro-Etappe. Der 25-Jährige hatte mit einer cleveren Attacke die versammelte Sprintelite düpiert.

Aufnahmen aus einem Begleitfahrzeug des Teams zeigen die unbändige Freude nach dem Sensationserfolg des gelernten Zimmermanns aus Öberösterreich. "Ich brauche erstmal ein paar Gläser Wein, um das zu verarbeiten", sagte Pöstlberger. Er sprach auch darüber, dass es gerade Sagans Präsenz sei, die der gesamten Mannschaft Auftrieb verliehen habe.

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"Ich habe eine Menge von Peter gelernt", erzählte Pöstlberger, etwa auch, dass es eben lediglich um Radfahren gehe: "Es bringt dich nicht um, wenn du mal einen schlechten Tag hast. Man sollte Spaß haben, die positiven Dinge sehen. Das ist das Wesentliche." Diese Herangehensweise bescherte Pöstlberger als erstem Österreicher überhaupt im Rosa Trikot in der Alpenrepublik Schlagzeilen wie sie sonst nur Ski-Star Marcel Hirscher schreibt.

Es mag manchen überraschen, dass Sagan und seine Entourage sich nicht als Team im Team verstehen, dass der extrovertierte Popstar des Radsports eben auch beispielhafte Führungsqualitäten zu haben scheint. "Er ist keine Diva, lässt nicht den Star heraushängen", sagte Denk kürzlich der FAZ. Auch das ist wohl eine der Voraussetzungen, die den Erfolg beim Giro erst möglich machten.