Auch plötzliche Atemnot kann ein mögliches Anzeichen für einen Herzinfarkt sein: Brustschmerzen: Ernster Warnhinweis

Auch plötzliche Atemnot kann ein mögliches Anzeichen für einen Herzinfarkt sein : Brustschmerzen: Ernster Warnhinweis

Brustschmerzen können ein Marker von einer Vielzahl an Krankheiten sein: Angefangen beim Herzinfarkt über eine Lungenembolie bis hin zu einem Einriss der Hauptschlagader – eine rasche Abklärung kann oftmals lebensrettend sein.

Beim ersten Vortrag des Jahres im Gesundheitsforum Niederrhein im Pfarrsaal von St. Katharina informierte Dr. Till Falke, Oberarzt für Innere Medizin und Facharzt für Kardiologie am Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus, die Interessierten darüber, was in einem Akutfall zu tun ist. „Als Alarmzeichen für einen Herzinfarkt gelten generell starke Schmerzen im Brustkorb, die länger als fünf Minuten anhalten. Häufig kommen eine blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß, Angst und Übelkeit hinzu. Auch nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb ist auffällig!“, betont der erfahrene Spezialist. Bei Frauen und sehr jungen bzw. sehr alten Patienten können zudem andere, untypischere Alarmzeichen auftreten: Dazu zählen Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Schwächegefühle.

Jährlich erleiden rund 270.000 Patienten einen Herzinfarkt. In insgesamt circa 60 Prozent der Fälle sterben die Betroffenen, bezeichnenderweise aber meistens noch bevor sie überhaupt das Krankenhaus erreichen. Dabei könnte ein großer Teil dieser 160.000 Menschen gerettet werden, wenn schnell ärztliche Hilfe geleistet wird. „Es ist unbedingt notwendig, bei einem Verdacht auf einen Herzinfarkt umgehend den Notruf 112 zu wählen!“, betont Dr. Falke die Dringlichkeit, „denn bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute!“ Wird die Rhythmusstörung nicht schnellstmöglich behoben, kann dies zu einem kompletten Kreislaufzusammenbruch führen. „Und schon ein vierminütiger Kreislaufstillstand schädigt das Gehirn dauerhaft“, warnt der Kardiologe.

Für Patienten mit unklarem Brustschmerz halten viele Krankenhäuser sogenannte Chest Pain Units, kurz CPU, vor. Auch das Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus verfügt über eine solche Einheit. Der Oberarzt für Innere Medizin erklärt den Vorteil: „Durch standardisierte diagnostische Abläufe kann zeitnah geklärt werden, was genau die Ursache für die Schmerzen darstellt, so dass der Patient rasch und adäquat behandelt werden kann.“

Ob es sich tatsächlich um einen Herzinfarkt handelt oder beispielsweise um eine Angina pectoris, bei der ein anfallartiger Brustschmerz auftritt, lässt sich dort schnell abklären. „Damit leistet die CPU einen wichtigen Beitrag zur besseren Versorgung von Herzinfarktpatienten“, erklärt der Oberarzt für Innere Medizin und Facharzt für Kardiologie.

(Report Anzeigenblatt)