Bürger auf Antwortsuche

Bürger auf Antwortsuche

Zum 15. Mal tagte in der Begegnungsstätte AWO-West an der Helenastraße die „Rheindahlener Runde“. Interessierte Bürger diskutierten über Stadtteil-Themen, die ihnen wahrlich auf den Nägeln brennen.

Dabei kann es auch schon mal etwas rauer zugehen.

Und es begann schon „rau“, gleich heftig – und noch dazu ein wenig laut. Schon beim ersten Tagesordnungspunkt „Marktplatzneugestaltung und neue Verkehrsführung in Rheindahlen“ platzte Ex-Bezirksvorsteher Hermann Spinnen, der einem „Stand der Dinge-Bericht“ durch Bezirksstellenleiter Heiko Heisters (er vertrat an diesem Abend den erkrankten Bezirksvorsteher Arno Oellers) aufmerksam gefolgt war, der Kragen. „Das ist alles Blödsinn“, schimpfte Hermann Spinnen und ließ seiner Wut freien Lauf. „Ich habe mit vielen Bürgern gesprochen, die sind ganz meiner Meinung und lehnen diese Verkehrsplanung ganz entschieden ab“, ereiferte sich der 90-Jährige, der nach Umsetzung des Vorhabens ein wahres Verkehrschaos für Rheindahlen erwartet und im Besonderen befürchtet, dass die Rheindahlener einen Großteil ihrer Geschäfte nicht mehr motorisiert erreichen können.

Heiko Heisters hatte zuvor ausgeführt, dass man zu gegebener Zeit, die vorgesehene Änderung der Verkehrsführung – wahrscheinlich noch in diesem Jahr – mit neuer Beschilderung und Verlegung der Einbahnstraßen, „ausprobieren“ wolle. Dabei nannte Heisters auch „pikante“ Zahlen: Zusammen mit der Umgestaltung des Marktplatzes, führte er die Summe von 2,4 Millionen Euro an, die zu 75 Prozent wohlmöglich von einer Förderung des Landes getragen werde.

Ein noch heißeres Thema versprach die Verkehrsanbindung des Logistik-Riesen Amazon zu werden, der in naher Zukunft im Gewerbegebiet seine Arbeit aufnimmt. Doch hierbei reagierte die „Runde“ erstaunlich besonnen, trug aber ihre Sorge um ein enormes Verkehrsaufkommen durch an- und abfahrende Lkw in aller Deutlichkeit vor. Ein solches Verkehrsaufkommen wäre – ihrer Meinung nach – wohl kaum zu bewältigen. Heiko Heisters verwies auf die erstellten Verkehrsgutachten, auf die man sich momentan einfach verlassen müsse. „Die Kommissionen werden nicht in Rheindahlen, sondern bei Erkelenz vorgenommen, und so wird kein Kleintransporter mit Amazon-Paketen das Gewerbegebiet zur Verteilung verlassen“, sagte Heiko Heisters.

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Ein weiteres Thema des Abends war die „Nette Toilette“, die die Bezirksvertretung gerne dem von „plötzlicher Not“ geplantem Käufer anbieten würde. Gegen eine Aufwandsentschädigung sollen möglichst viele Geschäfte den Toilettenzugang in ihren Räumen anbieten. Ob hier die Geschäftswelt mitspielt, darf allerdings noch bezweifelt werden.

Achim Vieten, der Vorsitzende der Geschichtsfreunde Dahlen, konnte der „Rheindahlener Runde“ noch mitteilen, dass das mehrmals brutal-zerstörte Sühnekreuz demnächst wieder aufgestellt werden kann. Ein neuer „Radschnellweg“, der die stillgelegte Eisenbahntrasse zwischen Rheindahlen und dem Nordpark verbindet und belebt, stieß in der Bürgerrunde abschließend kaum auf Begeisterung.

(Report Anzeigenblatt)