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Dank für finanzielle Hilfe

Dank für finanzielle Hilfe

Prominenter Besuch auf Schloss Neersen: Dr. Tom Catena – das Time Magazine hat ihn in diesem Jahr als einen der hundert einflussreichsten Menschen der Welt ausgezeichnet – besuchte die Stadt Willich.

Der amerikanische Arzt leitet als ausgebildeter Chirurg seit 2008 das „Mother of Mercy“-Hospital in den Nuba-Bergen im Sudan: Es ist das einzige Krankenhaus im Umkreis von 3 000 Quadratkilometern, obwohl die Kämpfe zwischen Nuba und den arabisch-islamistischen Kämpfern des Präsidenten Omar al-Bashir sich intensiviert haben.

Catena wurde in Bochum mit dem mit 10 000 Euro dotierten „Hans-Reinhardt Preis“ für seine Einsatz in den Nubabergen im Sudan geehrt. Im Zusammenhang mit seinem Aufenthalt in Deutschland besuchte er auch erstmals das Vorster Medikamentenhilfswerk „action medeor“: Sein Krankenhaus im Sudan hatte in den vergangenen Jahren großzügige Medikamentenspenden erhalten. Die Mission- und Leprahilfe hatte sich bei der letzten Bestellung mit 3 500 Euro an den Kosten beteiligt; dafür wollte er sich nun persönlich bedanken und besuchte darum den Vorsitzenden der Mission und Leprahilfe, Josef Heyes.

Dr. Catena berichtete über seine Arbeit in dem 435-Betten-Krankenhaus in Gidel in der Provinz Süd-Kordofan im Süden des Sudans. Als die Regierung des Sudan nach der Unabhängigkeitserklärung begann die Provinz Süd-Kordofan zu bombardieren, verließen Tom Catenas Kollegen das Krankenhaus. Er blieb, und es kamen immer mehr Patienten mit schlimmen Kriegsverletzungen. Das Krankenhaus in dem kleinen Ort Gidel ist das einzige im Umkreis von 150 Kilometern und war schon mehrfach Ziel von Bombardements.

„action medeor“ hatte in den vergangenen Jahren trotz der schwierigen Lage mehrfach Medikamentenlieferungen dorthin gesendet. Zurzeit wird eine große Hilfslieferung mit Schmerzmitteln, Antibiotika, chirurgischem Besteck und Nahtmaterial für das Krankenhaus in Gidel im Tönisvorster Medikamentenlager zusammengestellt.

Das Mother of Mercy-Hospital in Gidel liegt in den Nuba-Bergen im Süden des Sudans. Die Region trennt die Christen von den Muslimen und die Araber von den Schwarzafrikanern.

Geographisch und politisch liegen die Nuba-Berge seit der Unabhängigkeit 2011 im Sudan, ethnisch und kulturell sind sie jedoch eher dem Südsudan zuzurechnen. Mit dem Unabhängigkeitsreferendum des Südsudans erkannte der Sudan zwar die Unabhängigkeit des Südsudans an, allerdings waren die Grenzstreitigkeiten damit nicht beigelegt.

(StadtSpiegel)