1. Städte

Das Dach ist der Deckel vom Topf

Das Dach ist der Deckel vom Topf

Noch bis zum 31. März können Mönchengladbacher in Zusammenarbeit mit der Verbraucherberatung eine Thermografie von ihrem Haus machen lassen – zum besonders günstigen Preis.

Energieberater Friedhelm Glier hat bunte Bilder mit zum Pressegespräch gebracht, aufgenommen mit einer Spezialkamera, die zeigt, an welchen Stellen das Haus nicht gut isoliert ist. Je mehr Rot und Gelb zu sehen ist, umso schlechter. In den meisten Fällen sind solche Farben rund um die Fenster und Türen zu finden. Manchmal kann man aber auch sehen, wo schlecht isolierte Heizungsrohre in der Wand verlaufen, wo früher mal Fenster waren, die zugemauert wurden, oder wo die Isolierung unfachmännisch angebracht wurde und nicht ganz bis zur Decke reicht. Alles das sind Dinge, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann. „Nicht alle Verluste, die man bei der Energieberatung vermutet, findet man in der Praxis wieder“, so Glier, zumindest nicht ohne eine solche Wärmebildkamera.

Isolierungsfehler gibt es viele, manche vom Hausbesitzer in bester Absicht selbst verursacht, andere als „Hinterlassenschaft“ früherer Jahre, als Bauherren sich übers Energiesparen noch nicht den Kopf zerbrochen haben. „Wichtig ist zum Beispiel, dass die Fenster und der Rest des Hauses zusammen passen“, weiß Hanna Masuhr, Geschäftsführerin der Verbraucherberatung in Rheydt. Wer hochmoderne dreifach verglaste Fenster in schlecht isolierte Wände einsetzt, riskiert zum Beispiel Schimmelbildung, weil sich die überschüssige Luftfeuchtigkeit nun nicht mehr auf der Scheibe, sondern auf der kühlsten Wand – gerne oben in den Ecken – absetzt. Auch mit viel Kleber angebrachte Selfmade-Isolierungen können „nach hinten“ losgehen, weil sie nicht mehr diffusionsoffen sind, wie der Fachmann das nennt, wenn die Isolierung weder Feuchtigkeit aufnehmen noch abgeben kann. Ein Klassiker ist auch das schlecht isolierte Dach. „Das Dach ist der Deckel auf dem Topf“, sagt Glier, darüber könne eine Menge Energie verpuffen. Bis zu 35 Prozent Heizkostenunterschied können zwischen gut und schlecht isoliert liegen.

All das zu untersuchen lohnt sich bei den meisten Häusern, die älter sind als von 2005. Thermobilder kann man nur machen, wenn es fünf Grad oder kälter ist – also jetzt. Die Fachleute kommen in der Nacht, damit die Sonneneinstrahlung nicht das Bild verfälscht. So um die 500 Euro könne sowas regulär kosten, schätzt Energieberater Glier. Noch bis zum 31. März können Bürger den Einsatz der Kamera in einem mit EU-Geldern geförderten Projekt der Verbraucherberatung deutlich günstiger bekommen. Für 165 Euro bekommen sie eine Energieberatung plus Thermografie. Die Beratung für 60 Euro gibt es das ganze Jahr über, der Einsatz der Wärmebildkamera gibt es noch bis 31. März zum Sonderpreis.

(Report Anzeigenblatt)