Das Friedenskreuz

Das Friedenskreuz

Mit hochrangigen Teilnehmern – unter anderem dem Bundesminister i.R. Norbert Blüm – zieht kommenden Samstag eine Gedenkprozession zur Errichtung des Willicher Friedenskreuzes vor 70 Jahren.

Willich gedenkt eines wichtigen Ereignisses: In diesem Monat vor 70 Jahren, am Passionssamstag, 22. März 1947, hatte eine Prozession von mehr als 800 Männern an der Ecke Ritterstraße/Neusser Straße ein fünf Meter hohes Friedenskreuz errichtet. Ein Mahnmal für Nächstenliebe und Frieden in der Welt. Seit den 50er Jahren diente das Kreuz auf Initiative des Dachdeckermeisters Josef Dahmen als Station bei der Fronleichnamsprozession. Es stand in seiner unmittelbaren Nachbarschaft und lag ihm am Herzen. „Auf seine Anregung hin hat sich damals die ganze Straßengemeinschaft für das Kreuz eingesetzt“, berichtet Dahmens Tochter Regina Baumanns. Sein Sohn Peter Dahmen, der die Straßengemeinschaft 1974 wiederbelebte, sorgte dafür, dass das Kreuz in den 80er-Jahren abgebaut und gründlich restauriert wurde. Ein Vierteljahrhundert später wurde es von einigen verantwortungsbewussten Bürgern erneut abgebaut, von Willicher Handwerkern restauriert und am Karsamstag 2015 mit Hilfe eines Kranwagens des Willicher Löschzugs auf verschönter Fläche wieder errichtet.

70 Jahre nach der Aufstellung des Kreuzes soll die Friedensprozession nun wiederholt werden. Eingeladen sind dazu alle, denen Frieden ein Anliegen ist. Auch und gerade muslimische Immigranten, die sich zurzeit in Willich aufhalten.

Am Samstagmorgen, 8. April, wird die Straßengemeinschaft Neusser Straße das Kreuz mit einem würdigen Fahnenschmuck versehen. Abends um 20 Uhr werden sich die Prozessionsteilnehmer auf dem Marktplatz vor der Pfarrkirche St. Katharina versammeln. Hier werden Diakon Friedhelm Messerschmidt im Namen der Katholischen Kirchengemeinde St. Katharina und Pfarrer Rolf Klein für die Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde zunächst an die historische Bedeutung des Kreuzes erinnern. Im Namen des Bistums Aachen wird dessen Männerseelsorger Mario Schleypen eine Grußbotschaft sprechen. Dann wird die Prozession, wie vor 70 Jahren, über die Kreuzstraße (damals Hochstraße) und Neusser Straße zum Aufstellungsort ziehen. Vor dem Kreuz werden Fürbitten gesprochen werden; unter anderem von Marita Blüm, geborene Binger, deren Vater damals das Eichenholz gestiftet hat. Mit ihrem Mann Norbert Blüm, Bundessozialminister von 1982–1998, wird sie zur historischen Prozession nach Willich kommen. Fürbitten sprechen werden ferner der in Neersen wohnende CDU-MdB Uwe Schummer und Willichs SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd-Dieter Röhrscheid. Mitziehen werden auch Bürgermeister Josef Heyes, Willicher Stadtverordnete und andere bekannte Bürger.

(StadtSpiegel)