Das Geheimnis kleiner Marken

Das Geheimnis kleiner Marken

Faszination Briefmarken - wo andere nur mit Unverständnis den Kopf schütteln, geben andere hingegen ein Millionen Vermögen für Briefmarken aus. Immerhin, die teuerste Briefmarke Deutschlands hat einen Wert von 1,8 Millionen Euro.

Sie trägt das badische Wappen und klebt noch auf dem Brief, der zwischen 1851 und 1858 verschickt worden ist. Mit 1,8 Millionen Euro ist diese badische Briefmarke wohl das kleinste und teuerste Stück Papier deutscher Briefmarken-Geschichte. Dass es weltweit Briefmarken gibt, die noch teurer sind, das weiß Roland Blumenau von den Briefmarkenfreunden Meerbusch ganz genau. „Die Mauritius Briefmarken sind unbezahlbar“, sagt er und blättert dabei durch seine Bücher, in denen er unzählige kleiner Briefmarken sammelt. Der 73-jährige Briefmarkensammler hat sich dabei auf die Briefmarken des dritten Reiches spezialisiert. Was die Faszination an den kleinen, gezackten Marken ausmacht? „Alle Briefmarken haben eine Geschichte zu erzählen“, sagt Blumenau. Besonders wenn sie noch auf dem Brief kleben oder gar noch den Poststempel haben, werden sie noch wertvoller. „Briefmarken sind geschichtsträchtig“, fasst es der Sammler zusammen.

So wie er sehen es auch alle andere 28 Mitglieder des Vereins, die sich alle zwei Wochen regelmäßig in der Gäststätte „Bei Dörper“ in Osterath treffen. Gastwirt Antonio Kostidis freut sich immer über die Briefmarkenfreunde, die seit Jahren zu ihm kommen.

Doch wie wird man eigentlich Briefmarkensammler? Einfach anfangen ziellos zu sammeln ohne Bedeutung und Wert zu wissen?

„Nein“, sagt Roland Blumenau. Der Fachmann erklärt: „Erstmal sucht man sich ein Sammelgebiet, das einem Spaß macht“.

Sammelgebiet heißt: Man sammelt nach Motiven wie Eisenbahnen, Blumen oder nach Zeitepochen. Die Auswahl ist mannigfaltig. Welchen Wert eine Briefmarke hat, lässt sich durch Fachbücher, in denen alle Briefmarken und ihre Werte aufgelistet sind, ermitteln. „Dabei sind vor allem Details wichtig“, erklärt der Briefmarken-Experte. Wie ist die Zahnung, also wie wurde die Briefmarke geschnitten, welches Motiv, wie genau? Klebt die Briefmarke noch auf dem Brief? Ist sie gestempelt oder nicht?

Bei all diesen Fragen tauschen sich die Briefmarkenfreunde aus „... und wir helfen auch alle, die sich dieser Leidenschaft widmen wollen“, sagt Roland Blumenau. Neue Briefmarkensammler seien nämlich bei den Briefmarkenfreunden Meerbusch immer gerne gesehen. Diese helfen auch Neulingen beim Einstieg in die Sammelleidenschaft der kleinen, gezackten Marken.

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Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: „Auf heute gestempelten Briefmarken ist meist nur noch Briefmarkenzentrum zu lesen. Das ist schade. Denn der Ort, an dem eine Briefmarke gestempelt wurde, hat auch oft den Wert einer Briefmarke definiert. Das ist heute leider vorbei.“

(Report Anzeigenblatt)