Das Gesicht der Stadt erhalten

Das Gesicht der Stadt erhalten

Gerade erfolgte die offizielle Abnahme der Sanierungsarbeiten in der Citykirche, jetzt wurde dem Vorstand des Bauvereins Hauptpfarrkirche durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz eine Bronzetafel überreicht, die an deren Förderung der „beispielhaften“ Sanierung erinnert.

Noch vor zehn Jahren befand sich die Citykirche am Alten Markt in einem jämmerlichen Zustand. Die Chorseite drohte einzustürzen, die Fenster waren durchgerostet, das Dach war reparaturbedürftig, die Fassade so baufällig, dass eine Kirchenschließung drohte.

Länger schon umgab die Kirche ein Gerüst, als Dirk Heinemann vor der Kirche zufällig auf Pfarrer Dr. Albert Damblon traf. Auf die Frage, was denn mit der Pfarrkirche passieren solle, bekam er nur ein resigniertes Schulterzucken als Antwort. Die Pfarre St. Mariä Himmelfahrt habe kein Geld, die Pfarrkirche instandzusetzen und habe sich ohnehin dazu entschieden, das Münster zur Hauptpfarrkirche zu machen. „Das kann doch nicht wahr sein“, entrüstete sich Heinemann, und die Idee zum Bauverein Hauptpfarrkirche Mönchengladbach e.V. war geboren.

Sieben Jahre und 4,2 Millionen Euro später, im September 2013, konnte die Citykirche mit einer feierlichen Messe wieder eröffnet werden. „Wir waren uns von vornherein einig, dass wir die besten Handwerker haben müssen, damit die Kirche so lange wie möglich erhalten bleibt“, erklärt Dirk Heinemann vom Vorstand des Bauvereins. „Dass wir noch einmal Mittel von Land oder Kirche bekommen, ist zu unwahrscheinlich.“ Unterstützt wurde der inzwischen 180 Mitglieder starke Bauverein in seinem Unterfangen neben der Bezirksregierung, dem Bistum, der Stiftung der Stadtsparkasse und vielen Einzelspendern auch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Die größte Bürgerstiftung Deutschlands in Denkmalfragen stellte 130 000 Euro für die Sanierung der Citykirche zur Verfügung. Ludwig Petry, Ortskurator Meerbusch der DSD, überbrachte nun gemeinsam mit Elisabeth Janssen eine Bronzetafel, die an die „beispielhafte“ Restaurierung der Citykirche erinnern soll. Angebracht an der Außenmauer der Kirche (Heinemann: „Genau auf Augenhöhe“) ist dort nun zu lesen: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“.

„Es war der DSD ein Bedürfnis, die Citykirche zu erhalten. Sie ist Teil des Gesichts und der markanten Silhouette der Stadt“, betont Ortskurator Ludwig Petry. Die DSD fördert allein in NRW 360 Projekte und sucht für ein Mönchengladbacher Ortskuratorium noch ehrenamtliche Helfer, die sich engagieren möchten.

Seit ihrer Wiedereröffnung vor knapp zwei Jahren hat sich die Citykirche zum Ort der Besinnung und Begegnung entwickelt. Zweimal wöchentlich (dienstags, 12 Uhr, sonntags 19.30 Uhr) wird Messe gefeiert, Konzerte, Ausstellungen und auch Tagungen finden dort ebenfalls statt. Im Dezember wird Kabarettist Konrad Beikircher zu Gast sein. „Die Citykirche ist offen für Veranstaltungen, sie sollten aber immer lebensbejahend sein und eine Verbindung zwischen Leben und Liturgie herstellen“, erklärt Pastoralreferent Uwe Schmitz.

(Report Anzeigenblatt)