Das Zeugnis eines historischen Mordes

Das Zeugnis eines historischen Mordes

Anno 1674 ermordete der Vogt Peter Pang nach einem kurzen Wortgefecht einen Jungbauer, weil ihn dieser zum versagten Gruß aufforderte und ihn dabei einen „Schuft“ nannte. Die Strafe für dieses Verbrechen war geradezu milde: Amtsenthebung, Geldstrafe und ein „Sühnekreuz“.

Nach Jahrhunderten wurde dieses Kreuz gefunden, aber erst jetzt restauriert und vor Tagen wieder errichtet.

Was 1674 auf einem Feld bei Hilderath geschah, wurde durch etliche Schriften überliefert. Peter Pang, seines Zeichens Vogt, erstach den Jungbauer Hinrich, als ihn dieser barsch zum Gruß aufforderte, der stolze Pang diesen aber ihm weiterhin versagte. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, das die Vorbeigehenden die Flachsarbeiter zu grüßen hatten, denn gerade diese genossen hohes Ansehen. Nach dem Dolchstoß begab sich der Vogt zu seiner Schwester nach Hilderath, bekam dort aber ein schlechtes Gewissen und zeigte schließlich seine Tat dem Jülicher Landesherrn an, der jedoch den Vogt nicht mit dem Tode bestrafte, sondern Gnade walten ließ.

Die Errichtung des historischen Reliktes, das seit Tagen wieder seinen Platz in unmittelbarer Nähe des damaligen Tatortes eingenommen hat, ist den Geschichtsfreunden Dahlen zu verdanken, dem Verein, der schon seit mehr als zehn Jahren Historisches aus dem Stadtteil wieder ans Tageslicht bringt. Unermüdlich forschten Toni Mennen, Paul Hilgers, Willy Kempers und zuletzt auch Stefan Purrio und sein Geschichtsfreunde-Team in Sachen „Sühnekreuz“. Lange Zeit konnte der obere Teil des Kreuzes nicht aufgefunden werden, lediglich zwei Teiles des unteren Kreuzes wurden in den 1950er Jahren nur per Zufall beim Feldpflügen entdeckt.

Und wieder spielte „Kommissar Zufall“ eine entscheidende Rolle: Am Hause von Willi Liffers (inzwischen verstorbenes Mitglied der Geschichtsfreunde Dahlen) Vater lagerten 1995 Gesteine sowie viele Findlinge, darunter auch der „Kopf“ des „Sühnekreuzes“.

Es waren etliche bürokratische Wege zu beschreiten: Ein Platz für die Wiederaufstellung des Kreuzes musste in Zusammenarbeit mit dem Denkmal- und Grünflächenamt gefunden und ein Gestattungsvertrag geschlossen werden. Auch die finanzielle Seite spielte eine nicht unbeträchtliche Rolle, ließ sich aber dennoch lösen.

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Was folgte, war eine zweiwöchige Restauration durch die Steinmetz- Firma Jansing & Schmidt, die erstmals für die Reinigung der stark verschmutzen und verwitterten Steine mittels einer chemiefreien Lösung sorgte und danach Metallanker zur Verbindung der Teile einsetzte. Die Geschichtsfreunde Dahlen haben dem „Sühnekreuz“ einen schönen kleinen Platz zugewiesen, mit einer Bank für eine Rast. Hier lässt sich auch künftig das einst Geschehene auf einer Tafel nachlesen.

(StadtSpiegel)