Den Rucksack gepackt, um etwas zu bewegen

Den Rucksack gepackt, um etwas zu bewegen

Am Montag wurde es ernst für den 25-jährigen Christoph Cleophas aus Niederkrüchten. Da hieß es nämlich Abflug auf die Philippinen, wo er ein Jahr lang in einem Kinderhaus traumatisierten Kindern helfen möchte.

Vorher hat der Stadt Spiegel mit ihm über seinen Freiwilligendienst gesprochen.

"Jetzt bin ich doch ganz schön aufgeregt", gesteht Christoph Cleophas so kurz vor seiner 32-stündigen Reise, die ihn in ein für ihn unbekanntes asiatisches Land führt. "Es ist schon schwer vorstellbar, was mich dort erwartet, es ist alles anders, ein totaler Kulturunterschied", sagt der Niederkrüchtener, der im März sein Bachelor-Studium zum Sozialpädagogen abgeschlossen hat. Doch das ist auch der Grund, warum Cleophas in das über 10.000 Kilometer entfernte Bacalod fliegt. "Ich möchte andere Strukturen kennen lernen, erleben, was Armut bedeutet und erfahren, wie gut wir es in Deutschland haben." Mit seinem Freiwilligendienst im Kinderhaus, der Kalipay Negrense Foundation, wolle er seinen Beitrag leisten, um aktiv zu sein, sich mit Armut zu beschäftigen und etwas zu bewegen. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Waisen- und Straßenkindern, misshandelten und unterernährten Kindern, Opfern von Kinderarbeit und -handel ein neues Heim, ein neues Leben zu geben. "Das sind Kinder mit Traumata, da werde ich Auffangarbeit leisten müssen." Was ihn vor Ort an genauen Aufgaben erwartet, weiß er nicht. "Wahrscheinlich soll ich mich um Freizeit- und Sportangebote kümmern, Deutsch und Englisch unterrichten". Für den ausgebildeten Erlebnispädagogen kein Problem. Nicht nur bei Blau-Weiß Niederkrüchten hat er viele Erfahrungen im Sportbereich und mit Kindern gesammelt.

Über die Organisation World Horizon ist Christoph Cleophas zu seinem Freiwilligendienst gekommen. Reiner Zufall, dass es die Philipinen wurden, so der 25-Jährige, der sich freut, dort Englisch sprechen zu können. "Südamerika wäre nicht so gut gewesen, da ich kaum Spanisch spreche".
Mit Spendengeldern, die er gesammelt hat, durch Fördergelder vom Bundesministerium sowie auch eigenen Ersparnissen finanziert sich sein Jahr auf der philippinischen Insel Negros.
"Es ist schon toll zu erfahren, welche Unterstützung man für solch ein Vorhaben bekommt. So hat mir auch die St. Bartholomäus Bruderschaft Gützenrath eine Kollekte gewidmet", freut sich der Niederkrüchtener. Seine Freunde und seine Familie werde er schon sehr vermissen, erklärt er und packt ein Tablet in seinen Rucksack. "Darauf möchte ich nicht verzichten, allein schon um Kontakt in die Heimat zu halten." Außerdem muss auch ein Springseil mit, um sich fit zu halten. Ein paar Fotos von Familie und Freunden selbstverständlich auch. Und dann Pass und Impfausweis nicht vergessen. "Ich habe schon einige Zeit im Tropeninstitut verbracht", berichtet Cleophas und zählt die zahlreichen Impfungen auf, die er im Vorfeld durchgeführt hat.

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Angst vor Naturkatastrophen, vor Terror oder Korruption, die es in dem südostasiatischen Staat mit subtropischem Klima gibt, hat er keine. "Ich nehme das an, mit dem ich konfrontiert werde, da mache ich mir vorher keinen Stress." Was er allerdings hofft ist, dass der Andrang auf seine Person nicht zu groß wird. "Weißhäutige sollen dort noch was besonderes sein und werden halt gerne angefasst", so der Niederkrüchtener, der während seines Studiums in Köln auch die Zusatzausbildung zum Erlebnispädagogen absolviert hat. Zusammen mit diesem Erfahrungsschatz und großem ehrenamtlichen und sozialen Background - Messdiener, Integrationsdienst, Vormundschaft, Fußballtrainer für Kinder, Gruppenleiter - beste Voraussetzungen um sich im Kinderhaus einbringen zu können. Dort wird er auch die ersten zwei Monate wohnen, bevor er dann bei einer Gastfamilie oder alleine wohnen wird. "Und freuen werde ich mich sicher auch über das eine oder andere Carepaket von zu Hause, damit ich nicht immer nur Reis essen muss", schmunzelt Cleophas, der in einem Blog (www.cleoinbacolod.de) über seine Erlebnisse berichten wird.