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Der Alleskönner-Spiegel

Der Alleskönner-Spiegel

Man nehme sechs kluge Köpfe, ein Jahr Zeit und gekonntes Coaching durch eine engagierte Lehrerin und schon hat man eine serienreife Erfindung, die auch noch mit dem Deutschen Gründerpreis dekoriert wird.

Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums haben den Spiegel von morgen entwickelt.

Wenn das Smartphone im Bad Zahnpastakleckse abbekommt oder sogar in die Toilette fällt, dann ist das nicht nur unhygienisch, sondern möglicherweise auch das Ende des wertvollen Geräts. Diesen Umstand und die Tatsache, dass zumindest junge Smartphone-Nutzer mit ihrem Handy schon morgens im Bad online sind, hat fünf Schüler und eine Schülerin des Projektkurses Economy im Hugo-Junkers-Gymnasium darauf gebracht, einen intelligenten Spiegel zu erfinden, der die Funktionen vom Smartphone mit drauf hat. „Wir haben einen Spiegel entwickelt, der smart ist“, sagt Minh Tan Nguyen, der in dem fiktiven Start Up-Unternehmen mit Namen ASM (All-in-One-Smartmirrors) zusammen mit Mitschülerin Karolina Schleeberger die Geschäftsführung übernommen hat. Die Spiegel ASM One und der etwas größere ASM One + können – mit Gestik und Sprache gesteuert – über eine Info-Line am oberen Spiegelrand nicht nur Nachrichten und Wetter angeben, sondern auch Musik und Filme zeigen, per App zum Beispiel Schminktipps geben, kleine Kinder beim Zähneputzen anleiten oder per Kamera aktuelle Bilder vom Spiegel-Nutzer schießen und ihn virtuell ankleiden. Dazu muss der Inhalt des Kleiderschrankes natürlich vorab gespeichert worden sein. Fünfmaliges Umstylen für das coolste Tagesoutfit entfällt dann ebenso, wie Seife auf dem Smartphone-Display.

„Die Spiegelfunktion kann einfach ausgeschaltet werden“, sagt Lehrerin Gwendolin Pollmann, die den Projektcoach für das Schülerunternehmen gegeben hat. Der Spiegel wird dann zum Bildschirm. „Die Ankleidefunktion ist auch interessant für Modegeschäfte“, sagt Alexander Alan, der im Projekt die Rolle des Pressesprechers übernommen hat. So könnten lange Schlangen vor Umkleidekabinen Geschichte werden.

In Hunderten von Arbeitsstunden haben die Elftklässler ein Jahr lang nicht nur am Spiegel getüftelt, sondern auch ein tragfähiges Businesskonzept entwickelt. Dafür gingen nicht nur Projektstunden drauf, sondern auch lange Skype-Sitzungen in der Freizeit. Da wurde, recherchiert, ob es die Idee schon gibt, wen sie interessieren könnte und wie man sie vermarkten kann. Die kleine und die große Variante – übrigens mit Wasser- und Staubschutz versehen – sollen laut Plan 714 und 797 Euro kosten.

Von Lehrerin Pollmann gab es eine glatte Eins für das Start-Up und vom Wettbewerb Deutscher Gründerpreis den sechsten Platz im Sparkassenverband Rhein-Ruhr und den Platz 47 bundesweit.

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Unternehmerisch tätig werden können die Schüler derzeit nicht. Alle wollen Abitur machen und anschließend studieren. Aber einfach aufhören, wollen sie auch nicht. „Am besten wäre, wenn wir das fertige Konzept möglichst gewinnbringend an eine Firma verkaufen könnten“, sagt Lukas Kellers, der Personalchef im Projekt.

(Report Anzeigenblatt)