Der Antibiotika-Verbrauch im Rhein-Kreis

Der Antibiotika-Verbrauch im Rhein-Kreis

Wie viele Antibiotika werden im Rhein-Kreis Neuss verbraucht? Ein neues Pilotprojekt erfasst jetzt die Ausgabe-Mengen im Rhein-Kreis Neuss.

15 Kilo Antibiotika in Form von Clindamycin gehen pro Monat im Durchschnitt über die Ladentheken der Apotheken im Rhein-Kreis Neuss. Das geht aus einer Pilotstudie hervor, in der das Kreisgesundheitsamt zusammen mit Apotheken sowie mit den Krankenhaus-Apotheken den Antibiotika-Verbrauch seit Jahresbeginn ermittelt.

Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky demonstrierte zusammen mit Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Michael Dörr und Mitarbeiterin Dr. Silvia Eller den monatlichen Verbrauch des Antibiotikums Clindamycin mit einem Berg Zucker. „Das ist eine erstaunlich große Menge“, stellte Mankowsky beim Treffen mit Anja Mühren von den Rhein-Kreis Neuss Kliniken, Carola Bley von der Rathaus-Apotheke Dormagen und Beata Geerlings von der Sonnen-Apotheke Dormagen fest. Dabei wies er darauf hin, dass Clindamycin nur auf Rang fünf der am häufigsten verordneten Antibiotika steht, aber das ganze Jahr hinweg kontinuierlich verschrieben wird.

Bei dem Treffen mit Vertretern örtlicher Apotheken machte Mankowsky deutlich, dass der unsachgemäße und übermäßige Einsatz von Antibiotika eine der Hauptursachen für das Auftreten multiresistenter Erreger ist. Das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss beteiligt sich im europäischen Projekt „EurHealth – 1 Health“ am Kampf gegen die Verbreitung multiresistenter Bakterien in der deutsch-niederländischen Grenzregion.

„Nur ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika kann sicherstellen, dass auch in Zukunft bakterielle Infektionen mit Antibiotika behandelbar sind“, betont der Kreisgesundheitsdezernent. So will das Kreisgesundheitsamt in Zukunft die kompletten Antibiotikaverordnungen überwachen, um langfristig die Verordnungsentwicklung zu beurteilen und mögliche Problembereiche zu identifizieren.

(Report Anzeigenblatt)