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Der Chor war schon vor der Kirche da

Der Chor war schon vor der Kirche da

Vor 125 Jahren wurde der Kirchenchor von St. Joseph gegründet. Und das wird am 25. Oktober, 16 Uhr, mit einem großen Chorkonzert gefeiert.

Zuerst kommt die Kirche, dann kommt der Kirchenchor – so sollte man zumindest meinen. In Viersens Süden gingen die Uhren im Jahre 1890 allerdings noch etwas anders.

Als der Kirchenchor durch zahlreiche sangesfreudige Herren aus der Taufe gehoben wurde, war die Josephskirche noch nicht einmal eingeweiht. Dies geschah erst ein Jahr später und die neue Chorgemeinschaft trug mit einer mehrstimmigen Messe und einem Te Deum ihren Teil zur feierlichen Einweihung bei. Zwei Jahrhunderte, zwei Weltkriege und eine Wiedervereinigung später existiert der Kirchenchor immer noch, und kann auf eine erfolg- und ereignisreiche Geschichte zurückblicken.

Die Verleihung der Palestrina-Medaille für eine kirchenmusikalische Tätigkeit von mehr als einhundert Jahren war ebenso ein Highlight, wie die Würdigung mit der Zelter-Plakette für besondere Verdienste im Bereich der Chormusik. Als herausragendes Ereignis ist vielen die Parisreise im Jahre 1999 in Erinnerung geblieben. „Damals haben wir in der großartigen Kirche La Madeleine singen dürfen“, erzählt der heutige Vorsitzende des Chores, Peter Gotzen, begeistert.

2009 wurde der Beschluss gefasst, der die Viersener Pfarren in den Pfarrverbund St. Remigius eingliederte. Der St. Josephs-Kirche standen umfangreiche Baumaßnahmen und die Umgestaltung zur Grabeskirche bevor. Diese Reformen brachten auch Veränderungen für den Kirchenchor mit sich. Thorsten Konigorski, zuvor Kantor an St. Remigius und Chorleiter der Pfarre St. Notburga, übernahm auch die musikalische Federführung an St. Joseph. Die zwei unter seiner Leitung stehenden Chöre gründeten schließlich die Chorgemeinschaft St. Joseph / St. Notburga.

Derzeit zählt die Gemeinschaft 51 aktive Sängerinnen und Sänger im Alter von 18 bis 89 Jahren. Ein jährlicher, dreitägiger Chorausflug (in diesem Jahr nach Heidelberg) und zahlreiche Feste und Feiern sorgen für die nötige Geselligkeit in der Gemeinschaft.

Anlässlich des 125. Chorjubiläums findet nun am Sonntag, 25. Oktober, 16 Uhr, ein festliches Konzert in St. Notburga statt. Für die Aufführung von Joseph Haydns „Die Schöpfung“ laufen die Proben unter seit langem auf Hochtouren. Peter Gotzen und seine Mitstreiter freuen sich auf zahlreiche Zuhörer. „Vielleicht ist ja auch der ein oder andere neue Sänger für uns dabei“, hofft Gotzen. Die Eintrittskarten kosten 15 Euro auf allen Plätzen, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.

(StadtSpiegel)