Der Doppeldecker ist in Gefahr

Der Doppeldecker ist in Gefahr

Obgleich Kinder und Eltern die Angebote des Rollenden Jugendtreffs an allen Stationen begeistert wahrnehmen, und der BIG bass also ein Erfolgsrezept zur Kinder- und Jugendarbeit ist, droht dem bunten Doppeldecker-Bus zum Jahresende mal wieder das Aus, denn er läuft immer nur als Projekt für zwei Jahre.

„Der BIG bass ist das Beste, was es gibt“, rufen Lea (11) und Luisa (10), während sie mit Genuss die gerade in der Küche des Busses frisch gebackenen Waffeln essen.

Sozialpädagoge Eric Loll fährt mit dem BIG bass regelmäßig an Plätze in Oberkrüchten, Niederkrüchten und Schwalmtal und bietet ständig wechselnde Aktionen und Spiele und einen kindgerechten Platz zum Treffen, Spielen und Erzählen an. Er macht das an Orten, wo in unmittelbarer Nähe keine Jugendzentren sind. Gerade das gefällt den Müttern Andrea Rißdorf und Andrea Atzler: „Nicht jedes Kind kann von den Eltern zu einem Jugendzentrum gefahren werden, und hier in Gützenrath gibt es keine Alternative – zum BIG bass können alle Kids aus dem Dorf auch laufen.“ Die Eltern wissen es zu schätzen, dass sie ihre Kinder bei Eric Loll gut aufgehoben und kindgerecht beschäftigt wissen. Sie sind sich einig, dass die Politiker hier am völlig falschen Ende sparen würden, sollte der BIG bass nicht weitermachen können. „Eric Loll hat nicht nur für die Kinder und Jugendlichen immer einen praktischen Rat bei Alltagsproblemen, sondern auch für uns Eltern ein offenes Ohr. Der BIG bass ist eine tolle Einrichtung, die einfach weiter bestehen Muss“, sagen auch die Eltern Melanie und Axel Viethen und Mutter Manuela Appel.

Nun droht jedoch Ende des Jahres das Aus, wenn nämlich die Kommunen sich aus der Finanzierung zurückziehen sollten. Der Kreis übernimmt 50 Prozent der Kosten, der Kirchenverband 15 Prozent, die Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten je 17,5 Prozent. „Die Gemeinde Schwalmtal hat nun ihren Anteil aus der Haushaltsplanung für die kommenden Jahre herausgenommen“, sagt Eric Loll. Das Sparpotenzial an dieser Stelle hatte eine Konsolidierungsgruppe ausgemacht. Die Gruppe hatte eine Liste erarbeitet, in der auch die „Einstellung Jugendbus nach Vertragsende 12/2015“ aufgeführt war. Es müsse jetzt über eine mögliche Fortführung gesprochen werden, damit Konzept und Finanzierung rechtzeitig entwickelt werden könnten, fährt Loll fort. Ohne die Kommunen allerdings sei die Finanzierung der laufenden Kosten nicht machbar, das schaffe auch ein Förderverein nicht.

Nadine Hörmanns, die sich in der Erzieherausbildung befindet und bereits ein Praktikum im BIG bass absolviert hat, hofft ebenfalls, dass die Einrichtung weiter besteht: „Hier wird vorgelebt, dass es auch angenehm ist, tägliche Zeiten ohne Handy und PC zu verbringen.“

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Für die Kinder jedenfalls, die an diesem Tag in Gützenrath begeistert mit Eric Loll das Besenspiel spielen, im gemütlich-warmen Bus plaudern und Waffeln backen, ist ein mögliches Aus „ihres BIG bass“ undenkbar. Lena (9) hat sogar in Eigeninitiative schon eine Unterschriftenliste erstellt, ist damit von Tür zu Tür gegangen und hat gemeinsam mit Freunden angeboten, ihr Taschengeld für den Rollenden Jugendtreff zu spenden.

(StadtSpiegel)