Der Kinderretter naht

Der Kinderretter naht

Als junger Mann hat er Türen eingetreten und Geiseln befreit, als Retter und Nobelpreisträger wird er Mönchengladbach besuchen. Kailash Satyarthi, der 62-jährige Inder, kommt auf Einladung des Mönchengladbacher Initiativkreises in unsere Stadt.

Bis zu seinem 26. Lebensjahr arbeitete der Inder mit den sanften Augen, wie ihn eine Zeitung irreführend beschrieb, als Elektroingenieur. Doch vor allem Erlebnisse mit der brutalen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen in der Teppichindustrie des Subkontinents ließen ihn von seiner beruflichen Karriere absehen.

Mit Gleichgesinnten stürmte er Fabriken, trat Türen ein und befreite viele Kinder aus ihrer für uns kaum vorstellbaren unmenschlichen Lebenswelt. Ein großes Tamtam hat Kailash Satyarthi aber nie darum gemacht. Er sei kein politischer Mensch, hat er mal bekannt. Auch dafür lieben ihn die Geretteten. Heute arbeitet er weltweit mit über 2.000 Organisationen in 140 Ländern zusammen und führt seinen Kampf vor allem mit Anwälten und Gerichten.

Bei seinen Vorträgen geht es oft hoch her, denn Satyarthi sagt: "Es gibt keine Ethik zum Nulltarif." Das heißt, wir selber müssen für Produkte ohne Kinderarbeit tiefer in die Tasche greifen. Für diese kompromisslose Haltung hat er den Friedensnobelpreis erhalten, und dafür haben ihn Rolf Königs vom Initiativkreis und Peter Schlipköter von der Marketing Gesellschaft Mönchengladbach für ihre Gesprächsreihe engagiert, die mittlerweile zu den ruhmreichsten in Deutschland gehört.

(StadtSpiegel)