94000 Kilometer unterwegs: Der "Radträumer" ist wieder da

94000 Kilometer unterwegs : Der "Radträumer" ist wieder da

94 000 Kilometer hat Walter Leppers in fünf Jahren abgespult, bei Wind und Wetter. Braungebrannt berichtet er von seiner Reise, die ihn zunächst quer durch Europa, den Iran, Pakistan, China, durch ganz Südostasien, Australien, Neuseeland und Indonesien sowie durch komplett Mittel-, Süd- und Nordamerika führte, ehe er vor zwei Jahren für wenige Monate eine Pause in Dülken einlegte, um bei der Hochzeit seiner Patentochter dabei sein zu können.

"Wenn man so eine Reise gemacht hat, wäre es merkwürdig, wenn man sich dabei nicht verändert hätte." - Walter Leppers

Anfang 2015 ging es dann wieder los, und zwar einmal durch ganz Afrika. 25 Länder bereiste Walter Leppers in eineinhalb Jahren, war unter anderem in Sambia, Zimbabwe oder Lesotho. Vergangene Woche Samstag kehrte Walter Leppers von seiner letzten Etappe aus den Niederlanden zurück nach Dülken, wo er mit einer großen Willkommensparty in der Heimat empfangen wurde.

Wieder an den Luxus gewöhnen

Ein bequemes Bett statt Luftmatratze und Schlafsack, vier feste Wände statt dünnes Zelt - und ein eigener Kühlschrank. Ein bisschen muss sich Walter Leppers wohl erst wieder an den Luxus im heimischen Dülken gewöhnen. Kein Wunder: Am 2. April 2011 startete Leppers auf dem Sattel seines Fahrrads eine Weltreise und war bis vergangene Woche, bis auf einige Monate Pause, ununterbrochen unterwegs. "Sicher muss ich mich erst einmal wieder einleben, aber ich denke das geht schnell", sagt Leppers.

Wenn er sich an seine Reise erinnert, dann weiß er gar nicht, wo er anfangen soll, zu erzählen. "Hängen bleiben auf jeden Fall die vielen Begegnungen mit den Menschen in aller Welt", sagt der selbst ernannte "Radträumer". "Auf dem Fahrrad kommt man mit wirklich jedem ins Gespräch. Und das, obwohl man keine gemeinsame Sprache spricht."

So zum Beispiel in Afrika, dem zweiten Teil seiner großen Reise, zu der er Anfang 2015 aufgebrochen war. "Einen weißen Mann auf einem Fahrrad zu sehen, das war für viele Menschen und vor allem Kinder etwas derart neues, dass es von Dorf zu Dorf keine fünf Minuten dauerte, ehe ich von einer Menschentraube umzingelt war. Die Neugier in den Augen der Kinder werde ich nie vergessen", sagt Leppers.

Doch nicht nur in dieser Hinsicht unterschied sich Afrika von den bisherigen Etappen seiner Reise. "Afrika war schon eine andere Hausnummer als beispielsweise Südamerika oder Südostasien. Oft gab es keine befestigten Straßen und gerade in der Regenzeit verwandelten sich die Wege dann in echte Schlammfelder."

  • Freude auf das „wichtelige“ Dülken (v.l.):
    Weihnachtsaktionen : „Dülken ist wicht(el)ig!“
  • Die Orgel in St. Cornelius. ⇥Foto:
    Konzert : Hauptrolle: Die Orgel
  • Bühne frei für die sechste Ausgabe
    Show : Bühne frei für sechste Tanzshow

Auch mit Krankheiten hatte er zu kämpfen. Am schlimmsten erwischte es ihn im Kongo: "Ich hatte mir Malaria eingefangen. Wenn ich nicht zufällig einen ungarischen Augenarzt getroffen hätte, wäre ich wohl Hopps gegangen. Doch nach etwa einem Monat war ich wieder fit. Das hätte auch anders ausgehen können", weiß Leppers.

Seinen Schatz an Erfahrungen teilt Leppers gerne, auch mit anderen Menschen, die eine Weltreise planen: "Mich erreichen schon einige Anfragen, auf was man achten sollte, wenn man so eine Reise macht. Wichtig ist eine gute Vorbereitung, aber auch die Einsicht, dass man nicht alles zwei Jahre im Voraus planen kann. Man lernt die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen und wird viel gelassener, regt sich nicht mehr über Kleinigkeiten des Alltags auf", sagt Leppers.

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